Minister Alexander Bonde beim Neujahresempfang zum Thema Tourismus
„Bis Jahresende alle Fragen zum Nationalpark geklärt“

Angereichert mit Artisten aus dem Europa-Park empfing Landrat Frank Scherer (l., mit Ehefrau Evgeniye Scherer) und Landwirtschaftsminister Alexander Bonde zum Neujahr.
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Offenburg. „Mehr Windräder und mehr Gäste", dies hält Landrat Frank Scherer für möglich. Dies sagte er als Gastgeber des Neujahrsempfang gestern in Offenburg. Allerdings
gebe es eine „grenze, be deren Überschreitung sich der Charakter unserer
Landschaft verändern würde", forderte Scherer Augenmaß. Zum
Neujahresempfang waren rund 500 Gäste gekommen, unter ihnen auch der für
Tourismus zuständige Minister Alexander Bonde.

Eben diesen Schwerpunkt hatte Scherer gesetzt. Just als für die Ortenau und den
gesamten Schwarzwald die neuen, stark verbesserten Gäste- und
Übernachtungszahlen gemeldet wurden. Drei Millionen Touristen, davon ein
Drittel aus dem Ausland lauten die Zahlen für 2011. Mit einem Umsatz
von 900 Millionen Euro pro Jahr würden so 26000 Arbeitsplätze gesichert.

"Mein Gott, ist das schön hier" – die Überschrift vom Internetportal Spiegel
Online zitierte Scherer und forderte die „touristischen Leistungsträger"
auf, gemeinsam weiter daran mitzuwirken. Ein Baustein dafür sei sicher
auch der von der neuen Landesregierung genehmigte Bahnhalt am
Vogtsbauernhof. Entsprechend betonte Minister Alexander Bonde die
touristische Spannbreite der Ortenau vom Freilichtmuseum bis zum
Europa-Park. Nicht aufgrund dieser Möglichkeiten liege der Ortenaukreis
bei den Übernachtungszahlen in Baden hinter dem Breisgau-Hochschwarzwald
an zweiter Stelle.

Das vom Kreistag verabschiedete Tourismuskonzept gebe den Akteuren einen Orientierungsrahmen, der auch
konkrete Maßnahmen enthalte, erinnerte Scherer. Neben dem Radwegekonzept
hoffe er auch auf Verbesserungen im grenzüberschreitenden Nahverkehr:
Wenn Touristen aus Oberkirch, Lahr oder Wolfach „problemlos in die Oper
nach Straßburg fahren können und noch am gleichen Abend wieder zurück,
dann wären wir einen großen Schritt weiter", glaubt Scherer das noch
ausreichend Potential für Verbesserungen bestehe.

Den Nationalpark als Chance sieht Bonde für die Landesregierung. Bis zum
Jahresende soll es Antworten auf „alle 2000 Fragen" geben, die derzeit
zum Thema Nationalpark diskutiert werden. Der Landesregierung sei der
Dreiklang von Landwirtschaft, Tourismus und Naturschutz wichtig. Nur
wenn Landwirte durch regionale Produkte das Einkommen erhalten werden
könne und der Naturschutz aktiv begleitet würde, kämen auch weiterhin
Touristen in dieser Zahl. Reisende suchten inzwischen verstärkt nach
Werten im Urlaub. Und da sei der Schwarzwald das Pfund, mit dem
gewuchert werden könne. Darauf gelte es sich aber nicht auszuruhen,
sondern aufzubauen. Dabei solle die Ortenau ihre Identität erhalten und
so sich auch von anderen Regionen absetzen. Der ländliche Raum habe sein
eigenes Potential im Vergleich mit Städten.

Als Gäste hatte Scherer die Gruppe „Speck und Freibier" eingladen und die Bäcker überbrachten die Neujahrsbrezel.

Autor: Rembert Graf Kerssenbrock

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