Babyboomer gehen in den kommenden Jahren in Rente – und dann?
Es fehlen weiter Fachkräfte

Ortenau. Der Mangel an qualifiziertem Personal ist schon heute für viele Unternehmen das Geschäftsrisiko Nummer eins – Tendenz steigend. Im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft erstellte das Schweizer Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos eine Studie für das Jahr 2025. Danach werden bis dahin 2,9 Millionen Fachkräfte am deutschen Arbeitsmarkt fehlen. Das ist vor allem der demografischen Entwicklung geschuldet: Weil die geburtenstarke Babyboomer-Generation nach und nach aus dem Arbeitsleben ausscheidet, wird die Lücke 2031 mit 3,6 Millionen fehlenden Fachkräften ihren Höhepunkt erreichen und sich danach wieder ein wenig schließen.

Die Studie zeigt allerdings auch Auswege aus der Misere auf: Der Mangel an Arbeitskräften könne um rund 1,3 Millionen Personen geringer ausfallen, wenn Potentiale besser genutzt, vor allem mehr Teilzeit- in Vollzeitjobs umgewandelt würden. Großes Potenzial sieht Prognos auch in der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, den schnelleren Wiedereinstieg junger Mütter sowie den längeren Verbleib älterer Menschen im Beruf. Auch durch eine bessere Weiterbildung und Qualifizierung von Beschäftigten ließe sich die Lücke verkleinern.

Die Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt unter dem Gesichtspunkt Digitalisierung wurde von der Bertelmann-Stiftung untersucht. Fazit der Studie: Rund 80 Prozent der Wertschöpfung im produzierenden Gewerbe wie auch bei den Dienstleistungen werde voraussichtlich auf digitaler Basis stattfinden. Viele Arbeitsplätze gingen dann zwar verloren, dafür enstünden aber auch neue, allerdings teilweise sehr anspruchsvolle. Das heißt, die Nachfrage nach Akademikern, Meistern und Technikern, die derzeit schon hoch ist, wird in den kommenden Jahren noch zunehmen. Gabriele Ritter

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