Erfolgreiches Geschäftsjahr
Schwarzwaldmilch steigert den Umsatz

Schwarzwaldmilch-Aufsichtsratsvorsitzender Markus Kaiser (v. l.), Geschäftsführer Andreas Schneider und Moritz Collmar, Unternehmenskommunikation, bei der Bilanzpressekonferenz, die per Videostream abgehalten wurde. | Foto: Schwarzwaldmilch
  • Schwarzwaldmilch-Aufsichtsratsvorsitzender Markus Kaiser (v. l.), Geschäftsführer Andreas Schneider und Moritz Collmar, Unternehmenskommunikation, bei der Bilanzpressekonferenz, die per Videostream abgehalten wurde.
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Freiburg/Offenburg (gro). Das Jahr 2020 war aufgrund der Corona-Pandemie ein herausforderndes für die Schwarzwaldmilch-Gruppe: "Es ging nicht nur darum, die Produktion aufrechtzuerhalten, sondern auch die Milch auf den Höfen abzuholen", so Geschäftsführer Andreas Schneider im Rahmen der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag, 1. Juli. 

Auch wenn der Absatz  im Export eingebrochen war und die Nachfrage durch Großkunden aus dem Hotel- und Gaststättenbereich deutlich geringer ausfiel, konnte die Freiburger Molkerei ihren Gesamtumsatz steigern. Die Rückgänge konnten durch ein hohes Wachstum im Markenbereich im Lebensmitteleinzelhandel, aber auch im Geschäftsbereich der Dairy- und Non-Dairy-Ingredients (milch-basierte Erzeugnisse), der in Offenburg angesiedelt ist, ausgeglichen werden. 

Umsatz gestiegen

So stieg der Gesamtumsatz um 5,4 Prozent auf insgesamt 220,2 Millionen Euro. Allein im Markengeschäft gab es ein Umsatzplus von 17,3 Prozent, wobei die Marken Bio-Heumilch, Bio, Schwarzwaldmilch und LAC laktosefrei die Treiber waren. Der Geschäftsbereich der milchbasierten Produkte legte um 5,7 Prozent zu. Das führte dazu, dass  der Auszahlungspreis für die Mitglieder für konventionelle Milch bei 40,32 Cent pro Kilogramm sowie 56,03 Cent bei Biomilch lag. Beide Preise liegen über dem deutschen durchschnittlichen Milchauszahlungspreis. 

Im Jahr des 90-jährigen Bestehens des Unternehmen wurden 8,7 Millionen Euro investiert. Fast 35 Prozent dieser Summe sind in den Standort Offenburg in die Erneuerung von Tanks, Kälteanlagen und einem Eiswassersilo geflossen. Den Erfolg sieht Schneider darin begründet, dass das Unternehmen herkunftsorientiert sei, hohe Qualität bei den Marken biete und für Natürlichkeit und hohe Transparenz stehe. "Unser Qualitätsanspruch wird uns aktuell abgenommen", so der Geschäftsführer.

Kostensteigerung bei den Erzeugern

Aufsichtsratsvorsitzender Markus Kaiser gab Einblick in die Situation der Landwirte: "Wir hatten drei trockene Jahre, der Regen tut den Betrieben gut." Die Unwetter hätten nur punktuell Schäden angerichtet. Die Kosten der Erzeuger seien gestiegen, sowohl bei den Futtermitteln als auch den Betriebskosten. Dies gehe auch in 2021 so weiter. Deshalb freut es ihn, dass der Milchauszahlungspreis ab Juli leicht steigt. Erstmals liegt die Zahl der in der Molkereigenossenschaft zusammengeschlossenen Betriebe unter 1.000. 966 Landwirte liefern ihre Milch an die Schwarzwaldmilch, die Menge ist dabei leicht gestiegen.  Das Höfesterben mache sich auch bei der Schwarzwaldmilch bemerkbar. 

Die Themen Tierwohl und Klimawandel spielen auch bei der Molkerei eine Rolle. "Wir nehmen Milch aus Anbindehaltung noch bis 2030 ab", stellt Andreas Schneider fest. Es gebe noch rund 100 Betriebe in diesem Bereich. "Denen ist nichts vorzuwerfen", stellte sich der Geschäftsführer vor die Landwirte. Es gehe darum, den Strukturwandel gemeinsam anzugehen. Zudem hat sich das Unternehmen auf den Weg gemacht, nachhaltiger zu werden. "Wir wollen bis Ende 2022 an beiden Standorten klimaneutral produzieren", gibt Schneider einen Ausblick. Die gesamte Produktionskette werde auf Klimaneutralität geprüft. "Auch wenn CO2 bei der Tierhaltung eine Rolle spielt", sieht Schneider die Milchprodukte mit Blick auf den CO2-Ausstoß nicht unbedingt im Nachteil. Die Grün- und Waldflächen, die bei der Milchkuhhaltung notwendig seien, dienten auch der Absorption des Gases. "Das muss man gegenrechnen", so Schneider, der sich wünscht, dass auch bei veganen Produkten, die gesamte Kette auf Klimaneutralität untersucht wird.

Langsame Erholung

Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr sieht Schneider eine langsame Erholung im Export und der Großkundennachfrage im Gastrobereich. "Wir werden aber dieses Jahr nicht die Zahlen vor Corona erreichen", ist er sich sicher. Er rechnet damit, dass die Zahlen bei Absatz, Umsatz und dem Jahresergebnis sich stabil entwickeln. Mit dem Bau der Käsemanufaktur in Titisee-Neustadt, die 2023 eröffnen soll, sowie einer neuen Linie von veganen Produkten sieht er die Gruppe für die Zukunft aufgestellt.

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