Fördervereine im Mittleren Schwarzwald
Ban Saensuk hilft Menschen in und aus Thailand

Kulinarische Leckerein beim Thai-Fest: Es findet dieses Jahr am 27. Juli statt. | Foto: Christiane Agüera Oliver
  • Kulinarische Leckerein beim Thai-Fest: Es findet dieses Jahr am 27. Juli statt.
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Hausach (cao). Ein Brand zerstörte ein Waisenhaus im nordthailändischen Chiang Mai. Dies war 1991 Anlass für die Gründung von Ban Saensuk. Seither leitet Jiraporn Maier-Knapp die Geschicke des thailändisch-deutschen Fördervereins mit seinen 55 Mitgliedern. Mit ihrem Vorstandsteam, der 2. Vorsitzenden Angelika Spitzmüller und Ehemann Hubert Maier-Knapp, ehemaliger Lehrer für Deutsch am Goethe Institut Bankok und an einer beruflichen Schule, hat die ehemalige Professorin für Deutsch an der Universität Chiang Mai in Thailand seither einiges bewegt.

Ausbildung

"Der Förderverein ermöglicht den Halb- und Vollwaisen, deren Eltern an Aids erkrankt oder gestorben sind, und bedürftigen Kindern in einer abseits liegenden Schule in Thailand eine schulische und berufliche Ausbildung", erklärt sie. Seit dem Gründungsjahr wuchs die Anzahl der geförderten Kinder – von Klein- und Schulkindern bis hin zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die während ihrer schulischen und beruflichen oder universitären Ausbildung begleitet werden – kontinuierlich. "Inzwischen sind sechs Kinder an zwei neuen Schulen in Phrae hinzugekommen. Zudem werden in Chiang Mai in Ban Vieng Ping 30 Kinder, Ban King Kaew sechs ältere und 50 Kleinkinder, in Südthailand in Rachakrut neun und in Ban Huay Phlu elf Kinder gefördert", zählt Jiraporn Maier-Knapp auf. Mit einem Sonderprojekt verbesserte Ban Saensuk die Lebensbedingungen von Schulkindern in der Provinz Tak, das auf halber Strecke zwischen Bangkok und Chiang Mai im Norden an der Grenze zu Myanmar liegt. Das Einzugsgebiet umfasst etwa 90 Kilometer im Umkreis. Viele sind von den dort ansässigen Bergstämmen, einige von burmesischen Flüchtlingen, die in dieser Region ein eingeschränktes Bleiberecht haben.

Weite Schulwege

Da die Schulwege sehr weit sind, übernachten viele bei der Schule. Die Bedingungen waren alles andere als erträglich. Der thailändische Staat hat laut Jiraporn Maier-Knapp diese Situation erkannt, linderte aber nur für die Jungen durch einen Neubau die Not ein wenig. Ban Saensuk setzte sich für die Mädchen ein. "Inzwischen ist das Wohnheim fertig. Auch die Finanzierung haben wir über mehrere Jahre mit Spendengeldern abgeschlossen", betont die Vorsitzende.
Ban Saensuk ist zudem wichtiger Ansprechpartner für die Belange der in Deutschland lebenden Thais und ihre Familien. "Wir beraten und veranstalten Fortbildungen, um sie rechtlich und beruflich aus- und weiterzubilden", sagt Hubert Maier-Knapp. Erst kürzlich habe in Hausach eine Rechtsberatung stattgefunden, zu der mehrere Juristen aus Bangkok angereist seien. All die Jahre über habe es immer wieder Fortbildungen gegeben, auch mit Abschlusszertifikaten, unter anderem mehrere Massage-, Koch-, Näh- und Haarschneidekurse, zu denen Teilnehmerinnen aus dem ganzen Bundesgebiet gekommen seien. "Anfang des Jahres fand ein qualifizierter Kochkurs in der Küche der Gemeinschaftschule statt, den sogar der thailändische Arbeitsminister besuchte", erinnert Jiraporn Maier-Knapp.

Thai Fest am 27. Juli

Am 27. Juli ist das Thai Fest in und rund um die Hausacher Stadthalle mit einem bunten Rahmenprogramm und kulinarischen Köstlichkeiten. "Die Haupteinnahmequelle unseres Vereins ist dieses Thai Fest, bei dem die Köchinnen und Verkäuferinnen auf ihren Profit verzichten und sich nur ihre Auslagen erstatten lassen", so die Vorsitzende. Außerdem finanziert sich der Verein über Mitgliedsbeiträge und Spenden. Weitere Informationen gibt es unter www.ban-saensuk.com.

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