Die Glosse im Guller
Brave Beamte, Babyboomer und Bärbel Bas

Der Gedanke ist nicht neu. Es gab immer mal wieder schüchterne Vorschläge, Beamten könnten doch wie normale Angestellte für ihre Altersversorgung in die Rentenkasse einzahlen. Es wurde aber nie versucht, sie umzusetzen. Vielleicht einfach, weil so viele Parlamentarier selbst Beamte sind und beim Scheitern der Politkarriere in den Staatsdienst zurückkehren können. Außerdem erwerben Abgeordnete mit jedem Jahr im Parlament persönlich Pensionsansprüche für umme. So gesehen, gehören sie selbst zur privilegierten Pensionärskaste. Aber ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Gesetzliche Rentenkasse

Jedenfalls hat die neue Arbeitsministerin Bärbel Bas das Thema wieder einmal aufgebracht. Sie würde der gesetzlichen Rentenversicherung gerne mehr Beitragszahler verschaffen, nämlich Beamte, Abgeordnete und Selbstständige.
Mancher Selbstständige hätte gar nichts dagegen. Ob er in Aktienfonds oder die gesetzliche Rentenversicherung investiert – ihm ist klar: Wer nicht vorsorgt, hat halt im Alter nichts. Das ist der Preis der Freiheit. Die braven Beamten dürfen dagegen als treue und redliche Staatsdiener vom Steuerzahler lebenslange Alimentierung erwarten. Und deshalb finden Beamte Bas' Vorschlag blöd.
Die meisten mögen selbst dann nicht in die gesetzliche Rentenkasse, wenn ihr Arbeitnehmeranteil vom Staat bezahlt würde. Denn egal, was der liebe Norbert Blüm den Wählern einst versprochen hat: Die Rente ist eben nicht sicher. Schon gar nicht, wenn die geburtsschwachen Jahrgänge uns bald altersschwachen Babyboomer finanzieren sollen.

Rentenreform

Jeder weiß, wir brauchen eine klug durchdachte Rentenreform – und zwar jetzt. Liebe Politiker, bitte verschont uns mit einem Streit um die Frage, ob es mir 50 Cent mehr Rente bringen könnte, wenn Beamte zur Kasse gebeten würden. Erklärt mir lieber: Warum soll ich horrende Beiträge bezahlen, wenn niemand wirklich weiß, wie in acht Jahren meine eigene Rente finanziert werden soll?

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