Eine Frage, Herr Tacuri-Strasser
Prinzipiell eine gute Idee

Dr. Dominik Tacuri-Strasser  | Foto: Foto: Ortenau Klinikum
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Mit der Fastenzeit setzen sich viele Menschen mit der eigenen Ernährung auseinander. Worauf es dabei ankommt, verrät Dr. Dominik Tacuri-Strasser, Facharzt für Innere Medizin, Nephrologie und Diabetologie und Ärztlicher Leiter der Ernährungsberatung am Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl, der mit seinem Team individuelle Beratungen anbietet, die eine Umsetzung in den eigenen Lebensalltag ermöglichen, im Gespräch mit Matthias Kerber. Die Ernährungs- und Diättherapie hat stark an Bedeutung zugenommen.

Ist das Fasten während der Fastenzeit sinnvoll für eine gesunde Ernährung?
In "hochkalorischen Gesellschaften", in denen Alkohol, Rauchen, viele Kohlenhydrate und Fett auf dem Speisenplan stehen, ist das Fasten prinzipiell eine gute Idee. Schlecht in diesem Zusammenhang ist die Beendigung mit dem Osterfest und der Vorstellung, nach der Fastenzeit wieder zu einer normalen Ernährung zurückzukehren. Denn eigentlich ist das Weglassen der ungesunden Komponenten die normale Ernährung. Aus medizinischer Sicht sollten wir 44 Wochen im Jahr "fasten" und uns sechs Wochen gönnen, in denen wir über die Stränge schlagen können. Die Idee des Fastens ist vor allem dann sinnvoll, wenn es zu einer nachhaltigen Veränderung der eigenen Ernährungsweise führt, die über die symbolischen sechs Wochen hinausgeht.

Wie bereitet man sich sinnvoll auf das Fasten vor?
Eine besonders sinnvolle Vorbereitung auf das Fasten ist vor allem mit einer Veränderung der Haltung zur eigenen Ernährungsweise verbunden. Und man sollte natürlich die ungesunden Lebensmittel aus seinen Kühlschrank entfernen.

Was sollte man während des Fastens unbedingt zu sich nehmen, um Mangelerscheinungen zu vermeiden?
Wer während des Fastens beispielsweise Alkohol oder Schokolade von seinem Ernährungsplan streicht, muss auf überhaupt nichts verzichten. Wer eine strenge Fastenkur macht und zum Beispiel nur Gemüsebrühe zu sich nimmt, muss auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten. Aus schulmedizinischer Sicht ist diese Form aber nicht sinnvoll. Hierbei fällt man nämlich eigentlich von einem Extrem ins andere.

Wer sollte aufs Fasten verzichten?
Menschen mit chronischen Vorerkrankungen, Infektionen und auch Schwangere sollten darauf verzichten. Ohne eine vorherige Beratung kann hierbei der Schuss nach hinten losgehen.

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