Im Grunde...
Streiks lehren uns Demut

...ist es unglaublich, wie mobil die moderne Gesellschaft ist. 15 Stunden dauert der Flug von Frankfurt nach Peking. Morgens mit dem Flieger von Baden-Baden nach Berlin und abends wieder zurück, das ist kein Problem. Das Gleiche geht mit dem TGV von Offenburg nach Paris. Und wer in Hausach wohnt und in Offenburg arbeitet, kann auf ein Auto verzichten. Er pendelt bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das alles ist heute eine Selbstverständlichkeit, zumindest so lange nicht gestreikt wird.

Chaos und Hilflosigkeit

Okay, manchmal sind es auch "nur" technische Probleme oder Bauarbeiten, die zu Flugzeug- oder Zugausfällen beziehungsweise Verspätungen führen. Dies sind aber lediglich andere Ursachen. Das daraus resultierende Chaos und die Hilflosigkeit sind immer gleich, bei Streiks meist aber großflächiger. Sowohl Fluggesellschaften als auch die Bahn beweisen dann nämlich gerne, dass Krisenmanagement nicht ihre Sache ist.

Apps, die nicht so wirklich funktionieren, falsche oder fehlende Informationshinweise und ratloses, oft sogar genervtes Servicepersonal – das sind die Erfahrungen, die Bahnkunden beim aktuellen Streik wieder erleben durften.

Beeindruckende Waffe

Deshalb ist die Arbeitsniederlegung ja so eine beeindruckende Waffe. Sie lehrt uns alle Demut. Vor allem den Kunden, der plötzlich merkt, wie anfällig das ganze System ist.
Anne-Marie Glaser

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