Illenau Theater Achern
Ergänzung zum städtischen Kulturprogramm

Besucher im Foyer des Illenau Theaters  | Foto: mg
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Achern (gm). „Es ist gemütlich, nett und klein hier. Ich bin immer neugierig auf die Stücke.” Das sagt eine treue Besucherin des Illenau Theaters Achern. Manche der Darsteller kenne sie persönlich und es sei einfach klasse, dass man in einer kleinen Stadt wie Achern ein so reges und professionelles Amateurtheater habe.

„Maison de France”

Der Spielort im ehemaligen „Maison de France” der Illenau in der Karl-Hergt-Straße hat große Räume. Einer davon ist das Theater mit 80 Sitzplätzen. „Zimmertheater” nennt der Verein es selbst. Ein anderer ist die Garderobe mit Tisch, Stühlen und abgewetzten Sofas, Regalen voller Scheinwerfer und Requisiten und Kleiderständern für die Kostüme. Ein weiterer dient als Schminkraum und bietet auch noch vielen Getränkekisten Platz. In allen diesen Räumen ist Leben und für die Darsteller und ihre Stammgäste fühlt es sich wie Familie an.

„Sinn Tonic”

Das jüngste Stück  ist aus der kreativen Zusammenarbeit der Theaterjugend mit dem Gymnasium Achern entstanden. Rund 700 Zuschauer erlebten die neun Vorstellungen. 20 junge Leute hat die Jugendvertreterin im Vorstand des Vereins, Tamara Hagemann, in ihrer "WhatsApp"-Gruppe. Die heute 17-Jährige spielte vor Jahren in „Ronja Räubertochter” ihre erste Rolle und war jetzt erstmals Mit-Autorin von „Sinn Tonic”. Es wurde ein Zusammenspiel aus jungen und älteren Leuten. Mit dabei war die über 80-jährige Margarete Timmermann und die Vorsitzende des Vereins, Eveline Schneider.

Fünf Stücke pro Jahr

„Ich bin megastolz auf die Jugend beim Illenau Theater”, sagt sie. Es seien die Mitglieder, die das Theater prägen und jeder gebe sein Bestes. Fünf Stücke pro Jahr bringe man mit vereinten Kräften auf die Bühne. Da brauche es so viele Köpfe und Hände. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch an der Kasse, an der Getränkebar und in der Technik.

40 Aktive

Die Vorsitzende stand bei „Sinn Tonic” bis Ende Oktober selbst mit auf der Bühne. Dafür verwandelte sie sich in eine ziemlich männlich daher kommende Hausmeisterin in übergroßen Latzhosen. Diese Verwandlung ist es, die sie am meisten liebt: „Das ist meine Welt.” Und dieses Bedürfnis, auf der Bühne zu stehen, teilt sie mit vielen. Das zeigt sich nicht nur in der Zahl der Darsteller im Verein, die bei mehr als 40 Aktiven liegt. „Und ständig kommen neue hinzu”, weiß die Vorsitzende.
Dass die Bühne ein Bedürfnis, ein Lebensziel, eine Bestätigung oder einfach nur ein Vergnügen ist, das zeigt sich noch mehr, wenn sie für Nicht-Mitglieder freigegeben wird. Die „Offene Bühne” beim Illenau Theater hatte in diesem Frühjahr Premiere. „Das hat richtig eingeschlagen”, erzählt Eveline Schneider. Bis in die Nacht hinein seien Menschen aufgetreten und dafür sogar von weit hergekommen. Der Raum sei stundenlang immer voller Zuschauer gewesen. Zweimal im Jahr wolle man diese Möglichkeit nun bieten.

Weihnachtsmärchen

Das Weihnachtsmärchen des Illenau Theaters „Die Nachtigall” von Hans-Christian Andersen hat am 30. November um 15 Uhr Premiere und wird an den ersten drei Adventswochenenden gespielt. Die Leiterin des Fachgebietes Kultur bei der Acherner Stadtverwaltung, Nicole Reuther, bestätigt, dass man auch von offizieller Seite stolz auf das kulturelle Engagement im Illenau Theater Achern e. V. ist. „Dieses Engagement hat uns schon viele anspruchsvolle Inszenierungen beschert, die weit über übliches Amateurtheater hinausgehen”, sagt Nicole Reuther: „Das Illenau Theater Achern bietet eine perfekte Ergänzung zum städtischen Kulturprogramm.”

Besucher im Foyer des Illenau Theaters  | Foto: mg
Blick hinter die Kulissen des Illenau Theaters Achern | Foto: gm

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