Klinikstandort Oberkirch
Rehazentrum ist für Landrat noch nicht vom Tisch

Landrat Frank Scherer möchte das Rehazentrum in Oberkirch. | Foto: rek
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Achern/Oberkirch (gro/st). Die Kliniklandschaft im Ortenaukreis wird sich verändern. In seiner Sitzung am Dienstag wurden entscheidende Weichen für die Umsetzung der Agenda 2030 des Ortenau Klinikums gestellt. So entschied sich der Kreistag mehrheitlich dafür, das neue zentrale Klinikum in Offenburg am Standort Holderstock zu bauen. Damit können die Planungen, die für die Beantragung der Zuschüsse notwendig sind, beginnen.

Neubau in Achern auf dem Weg

Auch der Neubau in Achern wurde auf den Weg gebracht. Der Kreistag des Ortenaukreises hat laut einer Pressemitteilung des Ortenau Klinikums bei einer Enthaltung einem zwischen der Stadt Achern und dem Ortenaukreis ausgehandelten städtebaulichen Vertrag zugestimmt. Das Vertragswerk sei Grundlage für den Neubau und den Betrieb eines neuen Klinikums in Achern, das im Rahmen der Agenda 2030 im Juli 2018 vom Kreistag beschlossen worden ist.

„Wir schaffen heute die Grundlage für die nächsten hundert Jahre Klinikstandort und damit für eine qualitativ hochwertige, stationäre medizinische Versorgung in Achern und der nördlichen Ortenau“, wird Landrat Frank Scherer in der Mitteilung zitiert.

Kernidee ist Grundstückstausch

Diesem Urteil schloss sich Acherns Oberbürgermeister Klaus Muttach an: "Alle seriösen Untersuchungen belegen eindeutig, dass ein Krankenhausneubau in Achern neben den Häusern der Maximalversorgung in Lahr und Offenburg notwendigen Konzentrationsprozessen nicht entgegen steht, die Präsenz in der Fläche erhöht und das medizinische Leistungsangebot für die Menschen im Ortenaukreis und darüber hinaus verbessert.“

Die Kernidee des Vertrages sei ein Grundstückstausch zwischen den Vertragspartnern. Er sieht laut Pressemitteilung insbesondere vor, dass der Ortenaukreis das Eigentum an den Grundstücken des aktuellen Klinikstandortes unentgeltlich auf die Stadt Achern überträgt.

Baubeginn in Achern 2024

Im Gegenzug überträgt die Stadt Achern ebenfalls unentgeltlich das Eigentum an Grundstücken im „Gewann Brachfeld“ zum Zwecke des Neubaus und Betriebs eines Klinikums mit bis zu 300 Betten an den Ortenaukreis, heißt es in der Mitteilung weiter.

Der Baubeginn sei für das Jahr 2024 vorgesehen. Nach einer Bauzeit von voraussichtlich fünf Jahren könne der Umzug in den Neubau 2029 beginnen. Voraussichtlich ab Sommer 2029 solle der Klinikbetrieb vollständig im neuen Gebäude laufen.

Dämpfer für Pläne in Oberkirch

Einen Dämpfer gab es für die Pläne zur Nachnutzung des Krankenhauses in Oberkirch. Vor einer Woche hatten Landrat Frank Scherer und Klinikums-Geschäftsführer Christian Keller bekanntgegeben, dass das frei werdende Erdgeschoss in ein ambulantes Rehazentrum umgebaut werden sollten.

Außerdem sollte ein Neubau entstehen, in dem die notwendigen Therapiebäder untergebracht werden sollen. In Oberkirch sollten die bisherigen ambulanten Rehaabteilungen aus Offenburg und Achern zusammengefasst werden.

Verfahren wird nachbearbeitet

Nun gab es Bedenken, ob die Zertifizierung für das Schwerstverletztungsartenverfahren (SAV) in Gefahr sein könnte. Dank dieser Zertifizierung werden in der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellende Chirurgie am Ebertplatz Patienten, deren Behandlungskosten von den gesetzlichen Unfallversicherungen getragen werden, behandelt.

"Das Verfahren wird neu auf- und nachbearbeitet", so Landrat Frank Scherer. Er machte deutlich, dass das Projekt noch nicht vom Tisch sei und bat die Kreisräte um Geduld. Der Ausschuss für Gesundheit hatte vor einer Woche noch der Planung zugestimmt. Der Punkt wurde von der Tagesordnung genommen und soll, wenn alle offenen Fragen geklärt sind, erneut den Gremien vorgestellt werden.

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