Ausstellung in Mannheim
Imposante Fotomontagen

"Soft Power", Aus der Werkserie „Yesterday – Tomorrow” (2017)  | Foto: Marc Erwin Babej
  • "Soft Power", Aus der Werkserie „Yesterday – Tomorrow” (2017)
  • Foto: Marc Erwin Babej
  • hochgeladen von Daniela Santo

Vom Alten Ägypten geht eine besondere Faszination aus. Die Pyramiden, der aufwändige Totenkult und die zeitlos schönen Kunstwerke ziehen Menschen bis heute in ihren Bann. Dieser Faszination ist auch der deutsch-amerikanische Fotokünstler Marc Erwin Babej erlegen. In seiner neuesten Werkserie „Yesterday – Tomorrow“ haucht er der altägyptischen Kunst nach zwei Jahrtausenden neues Leben ein.

Er bedient sich der charakteristischen Darstellungsformen und entwickelt sie mit der Technik des 21. Jahrhunderts weiter. In seinen imposanten Fotomontagen verschmelzen gekonnt Vergangenheit und Gegenwart.
Im Reich der Pharaonen hatten Bilder eine große Bedeutung und waren allgegenwärtig. Babej adaptiert die Formensprache der altägyptischen Kunst und greift auch auf das wohl auffälligste Stilmittel zurück – die aspektivische Darstellung des menschlichen Körpers. Dieser wird gleichzeitig aus verschiedenen Perspektiven wie Frontal- und Seitenansicht abgebildet. Ungeahnte Möglichkeiten eröffnet dem Künstler zudem die einzigartige Verbindung von Bild, Symbolen und Text. Babejs „fotografische Reliefs“ bestehen aus hunderten, oft sogar mehreren tausenden Einzelaufnahmen. Sie frieren nicht einen einzigen Moment ein, sondern erzählen komplexe Geschichten. Kombiniert mit Hieroglyphen und lateinischen Buchstaben widmen sie sich Themen, die heute ebenso aktuell sind wie im Alten Ägypten: Repräsentation von Macht, der Integration von Fremden, Liebesbeziehungen oder dem Streben nach unvergänglicher Schönheit. Babej und seine Mitarbeiter – darunter 13 international renommierte Ägyptologen – bezeichnen den von ihm neu entwickelten Kunststil als „aspektivischen Realismus“.
In Mannheim werden 15 monumentale Bilder – das größte misst 300 mal 459 Zentimeter – gemeinsam mit rund 40 altägyptischen Originalen aus den Beständen der Reiss-Engelhorn-Museen präsentiert. Hochkarätige Leihgaben stammen aus der Ägyptischen Sammlung der Universität Heidelberg und sind sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Die Besucher bekommen außerdem einen faszinierenden Einblick in die aufwändige Entstehung der Serie „Yesterday – Tomorrow“.

Info: Die Ausstellung "Yesterday – Tomorrow. Die Wiedergeburt der Ägyptischen Kunst nach 2.000 Jahren" in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim ist ab dem heutigen Sonntag bis zum 28. Juni zu sehen. Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Montag geschlossen. Erwachsene zahlen 10,50 Euro Eintritt. Weitere Infos gibt es unter www.rem-mannheim.de.

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