Kriminalitätsstatistik fürs Hanauerland
"Sicherheitslage in Kehl unauffällig"

Die Tram verdeutlicht die besondere Lage Kehls auch im Bezug auf Straftaten. | Foto: rek
  • Die Tram verdeutlicht die besondere Lage Kehls auch im Bezug auf Straftaten.
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Kehl/Rheinau/Willstätt (rek). Die Stadt Kehl liegt bei der sogenannten Häufigkeitsziffer – die Zahl der Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner – in der Ortenau ohnehin, aber auch in Baden-Württemberg für das Jahr 2020 auf einem Spitzenplatz. Allerdings, und das ist dem Kehler Revierleiter Felix Neulinger im telefonischen Pressegespräch wichtig zu betonen, werden hier die ausländerrechtlichen Verstöße im Grenzverkehr mitgerechnet. Bei den Zahlen zu Delikten wie Körperverletzung, Raub, Straßen- und Gewaltkriminalität werde deutlich, dass die Sicherheitslage in Kehl „völlig unauffällig“ sei, so Neulinger. Durch die Grenzlage ergebe sich zudem die Situation, dass etwa die über 1.000 Ladendiebstähle zu zwei Dritteln von Menschen, die aus Frankreich stammen, begangen werden.

Fünf Prozent weniger Straftaten

Auch wenn die Zahl der Straftaten insgesamt um rund fünf Prozent auf 5.842 Fälle gestiegen ist: bei Taschendiebstählen, Körperverletzungen, Rauschgiftkriminalität und Tageswohnungseinbrüchen sind die Fallzahlen zum Teil deutlich gesunken. Das seien vielfach auch Folgen der Beschränkungen durch die Pandemie-Auflagen, macht Neulinger deutlich.

In Rheinau sank die Zahl der Straftaten um 20 Prozent auf 351 Fälle. Damit einhergehend konnte die Aufklärungsquote um rund sieben Prozent gesteigert werden. Einzig die Fallzahl im Bereich der Wirtschaftskriminalität hat sich in Rheinau von sieben auf 23 Fälle gesteigert. Das habe vor allem mit Insolvenzverschleppungen zu tun, erläutert Neulinger.

Für Willstätt ist sogar ein Rückgang der Straftaten um ein Viertel auf 265 Fälle vermerkt. Je 13 Fälle von Rauschgiftkriminalität und Fahrraddiebstählen kein einziger Tageswohnungseinbruch und nur ein Fall von Diebstahl aus einer Wohnung sind für die Gemeinde vermerkt.

Steigerungen gibt es seit einigen Jahren kontinuierlich bei dem Delikt von Gewalt gegen Polizisten. Zwölf verletzte Beamte bei 18 Widerstandshandlungen, 21 tätlichen Angriffen und 107 Beleidigungen, beziffert Neulinger die zunehmende Respektlosigkeit.

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