Bürgerstiftung unterstützt
Stolz mit dem KFV-Wappen auf der Brust

Stolz mit ihrer neuen Sportbekleidung: die KFV-B-Jugendlichen Afshin und Hekmat (vorne v. l.) - möglich gemacht haben das (hinten v. l.) Karl Haase, Hans-Jörg Decker (beide städtisches INtegrationsmanagement), Bernd Kuhn, Giuseppe Costarini (Trainer und Betreuer) und Frank Riebel. | Foto: BSK
  • Stolz mit ihrer neuen Sportbekleidung: die KFV-B-Jugendlichen Afshin und Hekmat (vorne v. l.) - möglich gemacht haben das (hinten v. l.) Karl Haase, Hans-Jörg Decker (beide städtisches INtegrationsmanagement), Bernd Kuhn, Giuseppe Costarini (Trainer und Betreuer) und Frank Riebel.
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Kehl (st). Mithilfe der Kehler Bürgerstiftung sowie dank der Unterstützung Kehler Geschäftsleute und der Vermittlung des Integrationsmanagements der Stadt Kehl können sich zwei Jugendspieler des Kehler Fußballvereins jetzt über ein Set an Sportbekleidung freuen.

Sie müssen sich gefühlt haben, als hätten sie Geburtstag. Jedenfalls strahlen Hekmat und Afshin übers ganze Gesicht. Sie sind jetzt wie ihre Mitspieler im Kehler Fußballverein (KFV) komplett ausgerüstet. Als ihnen die Ausstattung übergeben wird, ziehen sie den neuen Trainingsanzug gleich an. Stolz tragen sie den grünen Pullover mit dem KFV-Wappen auf ihrer Brust: Jetzt gehören sie wirklich dazu.

Die Familien von Hekmat und Afshin stammen aus Afghanistan. Die beiden Jungs sind seit gut drei Jahren Jugendspieler des Kehler FV, mittlerweile sind sie 15 Jahre alt und Stützen des B-Jugendteams. Aber noch immer haben sie mit der Sportausrüstung ihrer Mannschaftskameraden nicht mithalten können. Sie zu kaufen, können sich ihre Familien nicht leisten. Die beiden Jugendlichen fühlten sich ausgegrenzt, „es war ihnen unangenehm“, beschreibt das Giuseppe Costarini, ihr Trainer und Betreuer.

Er wendet sich an das Integrationsmanagement der Stadt, wo er in Svenja Gerbendorf und Johanna Bung aufgeschlossene Gesprächspartnerinnen findet. Denen schildert Costarini die Situation. Die beiden Integrationsmanagerinnen finden eine Lösung. Sie wissen um das KFV-Projekt der Bürgerstiftung Kehl (BSK) und wenden sich an Hans-Jörg Decker vom Fundraising-Fachausschuss der BSK. Dieser nimmt zusammen dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Karl Haase Kontakt mit Frank Riebel (Sport Hahn) und Bernd Kuhn (Beflockung) auf, die sich bereitwillig als großzügige Unterstützer erweisen.

Neben dem Trainingsanzug gehören zur Ausrüstung von Hekmat und Afshin unter anderem Trainingsausrüstung wie Aufwärm-T-Shirt und Sweatshirt oder Sporthose und Stutzen. Dazu ein Präsentationsanzug und eine Sporttasche. „Ich bin froh, dass im Zusammenwirken mit dem städtischen Integrationsmanagement und den Geschäftsleuten die Bürgerstiftung den beiden KFV-Jugendlichen helfen konnte“, sagt Hans-Jörg Decker. „Das war echte Teamarbeit!“ Und er hofft, dass Hekmat und Afshin vollwertige Teammitglieder in der KFV-Jugend sind.

Die Bürgerstiftung Kehl, die am 29. September 2021 den 15. Jahrestag ihrer Gründung feiern kann, ist eine gemeinnützige Einrichtung zur Förderung insbesondere sozialer und kultureller Belange in Kehl. Dabei versteht sie sich als eine Gemeinschaftseinrichtung von Bürgern für Bürger. Sie legt unter anderem Wert darauf, gute Zukunftsperspektiven für Kinder und Jugendliche zu schaffen und sozial benachteiligte Gruppen bei ihrer Integration in das städtische Leben zu unterstützen. Deshalb fördert sie beispielsweise Projekte zur Integration sowie die Begegnung zwischen Deutschen und Ausländern zur Völkerverständigung in Kehl.

Im Rahmen des KFV-Projekts der BSK spendeten in der zurückliegenden Saison bereits zum elften Mal Förderer pro Pflichtspiel 50 Cent pro Zuschauer an die Stiftung. Von diesen Spenden fließen 25 Prozent zurück in die Jugendarbeit des KFV. Die Rückrunde 2019/20 hatte allerdings aufgrund des Saisonabbbruchs wegen der Corona-Pandemie nur 1.010 Zuschauer bei den Heimspielen des KFV. „Somit wären nur 2.525 Euro für das Projekt zusammengekommen“, berichtet Vorstands-Vize Haase. Die Sponsoren haben jedoch den gleichen Betrag wie im Vorjahr gespendet, „bis auf einen Sponsor, der sich aus wichtigen Gründen nicht beteiligen konnte“, so Haase. Das bedeutet, dass insgesamt 7553 Euro zusammengekommen sind, wovon 1888 Euro direkt an den KFV für seine Jugendarbeit gingen und die restlichen 5665 Euro bei der BSK für ihre Projektarbeit verblieben.

„Und jetzt schießt viele Tore“. wünscht Karl Haase zum Abschluss den beiden KFV-B-Jugendspielern. Mit dem Glückserlebnis im Rücken ist das mehr als nur Ansporn für sie. Dabei dürfte das Toreschießen Afshin leichter fallen. Er ist „Zehner“, der hauptsächlich offensiv arbeitet, den Ball fordert, ihn an seine Mitspieler verteilt – aber auch selber zum Abschluss kommt, wofür die berühmten „Zehner“ Messi, Mbappe oder Hazard aber auch Leipzigs Emil Forsberg sowie ehemals Lothar Matthäus, Zinedine Zidan oder Diego Maradona Beweis sind. Dagegen soll Hekmat Tore eher verhindern. Er ist Abwehrspieler. Doch auch die können Tore erzielen, siehe Mats Hummels. Das Fußballtalent von Hekmat und Afshin ist in der Mannschaft längst gefragt. Das Allerwichtigste für die beiden Jungs aber ist, dass sie jetzt dank der Ausrüstung ein nach außen hin sichtbares Zeichen der Integration erhalten haben.

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