Angedacht: Rüdiger Kopp
Dankbarkeit ist eine Lebenshaltung

Rüdiger Kopp | Foto: privat

„Gott hat dir heute 86.400 Sekunden geschenkt. Hast du eine dazu verwendet, um ‚Danke‘ zu sagen?“ Dankbarkeit ist eine Lebenshaltung, die uns allen zutiefst entspricht, weil niemand von uns sich selbst in Händen hält.

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Mahatma Ghandi sagt es so: „Wenn ich das Wunder eines Sonnenuntergangs oder die Schönheit des Monds bewundere, dann weitet sich meine Seele in der Ehrfurcht vor dem Schöpfer.“ Danken und Denken hängen ganz eng zusammen. Wer anfängt zu denken, der kann gar nicht anders als in Gedanken Danke zu sagen, für alles, was er oder sie nicht in Händen hält und täglich ganz umsonst geschenkt bekommt.

Ein Dankeschön verändert die Welt, ein Dankeschön verändert dich und mich. "Danke" ist ein Zauberwort und unbedingt das erste Fremdwort, das es bei Auslandsreisen zu lernen gilt: merci, grazie, thanks, obrigado, takk, tak, grazias, taschakor, schukran... Und man kann für beides danken: für das, was man hat, und für das, was man nicht braucht. Oder auf Äthiopisch: „Tadle nicht Gott, weil er den Tiger erschuf, sondern danke Gott, dass der Tiger keine Flügel hat.“ Es gibt immer Gründe zu danken – das bestätigen vor allem die Menschen, denen es augenscheinlich schlechter geht als mir. Es stimmt wohl: Mit steigendem Wohlstand sinkt die Dankbarkeitsquote. Dem hält Dietrich Bonhoeffer entgegen: „Dankbarkeit macht das Leben erst reich.“

Ich empfehle die ersten und die letzten Sekunden des Tages fürs Danke sagen zu verwenden. Das ist eine hervorragende Medizin, wenn man keine Lust hat aufzustehen: dankeschön, ein neuer Tag. Hurra, wir leben noch! Und: Gott sei Dank!

Rüdiger Kopp, Katholischer Pfarrer und Leiter der Kirchengemeinde Hanauerland

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