Winderenergie im Kehler Hafen
Machbarkeitsstudie von Koehler und BSW

Die Koehler-Gruppe wie auch BSW haben ambitionierte Ziele was ihre Klimastrategie angeht und streben die Nutzung von Windenergie im Hafen Kehl an.  | Foto: Koehler-Gruppe
  • Die Koehler-Gruppe wie auch BSW haben ambitionierte Ziele was ihre Klimastrategie angeht und streben die Nutzung von Windenergie im Hafen Kehl an.
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Kehl/Oberkirch (st) Die Unternehmen Koehler Paper und die Badischen Stahlwerke (BSW) haben gemeinsam mit dem Rheinhafen Kehl eine Machbarkeitsprüfung für die Nutzung von Windenergie auf dem Hafengelände gestartet. Damit wollen sie herausfinden, ob der Bau von Windrädern zur Eigenversorgung an den Standorten der Unternehmen in Kehl möglich ist, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Die Energiekosten in Deutschland seien in den vergangenen zwei Jahren enorm gestiegen – eine große Herausforderung für energieintensive Betriebe wie Koehler Paper und die Badischen Stahlwerke, zumal beide im starken internationalen Wettbewerb stünden. Gleichzeitig benötigten beide Unternehmen große Mengen an Strom aus erneuerbaren Quellen, um die selbstgesteckten Klimaziele, die der Bundesregierung sowie des Landes Baden-Württemberg zu erreichen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hätten die beiden Unternehmen jetzt gemeinsam mit der Hafenverwaltung Kehl eine Machbarkeitsprüfung für Windenergie in Angriff genommen. Ziel sei es herauszufinden, ob der Bau von Windenergieanlagen zur Eigenversorgung beider Betriebe auf deren Gelände im Rheinhafen Kehl umsetzbar ist. Unterstützt würden sie dabei von Koehler Renewable Energy und der Ökostromgruppe Freiburg werden.

Windmessung soll im Juni starten

Ein Artenschutzgutachten und die Prüfung von Umwelteinflüssen seien bereits in Auftrag gegeben worden. Im Juni soll nun mit der Windmessung begonnen werden. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie würden auch die Schallemissionen und die Wirtschaftlichkeit überprüft. Die Untersuchung soll bis zum Sommer 2025 andauern und zeigen, ob der Standort für Windräder geeignet sei. Falle diese positiv aus, werde die Ökostromgruppe Freiburg gemeinsam mit Koehler Renewable Energy voraussichtlich Ende 2025 einen Ge-
nehmigungsantrag zum Bau von Windenergieanlagen stellen. Bis dahin würden auch die Anzahl und genauen Standorte der geplanten Windräder konkretisiert.

„Als Elektrostahlwerk auf dem Weg zur Klimaneutralität sind wir auf die ausreichende Verfügbarkeit von grünem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen angewiesen“, sagt Andreas Volkert, einer der Geschäftsführer der Badischen Stahlwerke. „Es freut mich daher sehr, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit Koehler Paper und der Hafenverwaltung Kehl nun angehen. Sollte der Bau von Windenergieanlagen im Rheinhafen Kehl machbar sein, wäre dies ein wichtiger Baustein in der Absicherung unserer Energieversorgung und ein bedeutender Schritt in Richtung CO2-neutrale Stahlproduktion.“

Fortschriftt für Stromeigenversorgung

Ergänzend äußert sich Dr. Stefan Karrer, Vorstand Technik der Koehler-Gruppe: „Falls die Machbarkeitsstudie positiv ausfällt und wir Windenergieanlagen auf dem Gelände des Rheinhafen Kehls bauen können, wäre das ein gewaltiger Fortschritt in der Stromeigenversorgung. Das ist für Unternehmen wie uns mit energieintensiven Produktionsprozessen eines der dringlichsten Themen: Wie können wir eine langfristige Sicherung der Energieverfügbarkeit und damit die Wirtschaftlichkeit des Standortes gewährleisten? Letztlich geht es uns dabei um die langfristige Sicherung unserer Standorte und Arbeitsplätze in Deutschland.“

Das ist auch für Wolfram Britz, Oberbürgermeister der Stadt Kehl, ein wichtiges Anliegen. Er sei frühzeitig mit ins Boot geholt worden und unterstütze die Machbarkeitsprüfung: „CO2-neutrale Unternehmen im Rheinhafen Kehl, Energieeigenversorgung, sichere Arbeitsplätze – davon profitieren nicht nur die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, sondern auch der Nachbarkommunen. Deswegen ist mir auch der Austausch mit der Stadt Straßburg und der Eurométropole de Strasbourg so wichtig.“

Der Rheinhafen Kehl ist seit fast 125 Jahren zentraler Umschlaghafen für den Wirtschaftsstandort Baden. Auf einer Fläche von 320 Hektar beherbergt er zahlreiche Akteure der internationalen Wirtschaft wie Koehler Paper und die Badischen Stahlwerke.

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