Neues Buch und laufende Projekte
Manfred Hammes' kreativer Ruhestand

Manfred Hammes sagt von sich selbst: "Ohne Lesen und Schreiben geht gar nichts." Gern sitzt er dazu in seinem "zweiten Wohnzimmer", das sich in einem Nebengebäude seines Wohnhauses befindet. Dort kann er einfach herrlich kreativ sein.  | Foto:  Michael Bode
2Bilder
  • Manfred Hammes sagt von sich selbst: "Ohne Lesen und Schreiben geht gar nichts." Gern sitzt er dazu in seinem "zweiten Wohnzimmer", das sich in einem Nebengebäude seines Wohnhauses befindet. Dort kann er einfach herrlich kreativ sein.
  • Foto: Michael Bode
  • hochgeladen von Daniela Santo

Lahr-Kippenheimweiler Es gibt Menschen, die lassen sich, ganz im positiven Sinne, in keine Schublade stecken. Genau so einer ist Manfred Hammes. Journalist, Lektor, Verlagsleiter, Geschäftsführer, Netzwerker, Autor, Filmemacher: Der 73-Jährige kann auf ein beeindruckendes Berufsleben zurückblicken, das selbst im Ruhestand noch kein Ende gefunden hat. Erst im Frühjahr ist sein neuestes Buch "Kultouren – Grenzenlose Geschichten zwischen Schwarzwald und Vogesen" erschienen, eine Neuauflage sowie der zweite Band sind bereits in Arbeit.

Jurastudium gegen Basketball-Karriere

Eigentlich wollte Manfred Hammes, der in Trier aufgewachsen ist, einmal Jurist werden. Zumindest hat er Jura in Köln studiert, allerdings nie Examen gemacht. "Ich habe damals in der höchsten Liga Basketball gespielt und damit mein Geld verdient. Da war das Studium zweitrangig", erzählt er. Die Juristerei ließ ihn dennoch nicht los: Seine erste berufliche Station führte ihn nach Heidelberg, wo er in einem juristischen Verlag als Redakteur und Lektor arbeitete. Ein Headhunter war es, der ihn Ende der 80er-Jahre als Verlagsleiter bei Reiff-Medien nach Offenburg lotste. "Da mich die anderen Bereiche eines Verlags mindestens genauso interessiert haben wie das Schreiben, ist mir die Entscheidung leicht gefallen", erinnert sich Manfred Hammes. Seine nächste Station war die Medien Union in Mannheim, wo er Geschäftsführer von verschiedenen Verlagen und Firmen im Medienbereich war. "Als ich dann 50 wurde, habe ich beschlossen, aufzuhören zu arbeiten", so Hammes.
Däumchen drehte er schon damals nicht, ganz im Gegenteil, denn Manfred Hammes widmete sich intensiv seiner großen Leidenschaft und schrieb Kulturreiseführer über die Loire, die Provence und das Languedoc. Er liebt das Nachbarland, das schon lange zu seiner zweiten Heimat geworden ist. "Mein Französischlehrer war es, der mich für Frankreich begeisterte", blickt Hammes zurück. Später engagierte er sich in der Städtepartnerschaft seines damaligen Wohnorts bei Heidelberg. "Irgendwann wollten meine Frau und ich dort nicht mehr in Hotels wohnen und so haben wir ein Haus gekauft." Etwa 30 Jahre ist es nun her, dass die Hammes im südfranzösischen Vers-Pont-du-Gard, einem rund 20-Seelen-Ort, ihr zweites Zuhause gefunden haben. Schritt für Schritt haben sie das Haus aus dem 18. Jahrhundert renoviert, noch immer sind nicht alle Zimmer fertig. "Mein Nachbar, ein Marokkaner, sagt: 'Wenn das Haus fertig ist, stirbt der Mann.' Warum also sollte ich mich beeilen?", fragt er. Drei bis vier Monate im Jahr verbringt das Ehepaar in Südfrankreich. Selbstverständlich wird dort auch gearbeitet, derzeit an der vierten und aktualisierten Auflage von "Durch den Süden Frankreichs" oder an seinem neuen Projekt Dorfgeschichten. "Ich möchte mich mal an Belletristik probieren", erklärt Hammes. Außerdem dreht er Dokus über Gastronomie und Literatur für einen französischen Lokalsender und hat jede Menge Spaß daran.

Ehemaliger WRO-Geschäftsführer

Viele Ortenauer kennen Manfred Hammes noch als Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Ortenau, heute nectanet, seine letzte berufliche Station. Er blickt sehr gern auf diese Zeit zurück, die nicht nur beruflich erfolgreich war, sondern die aus ihm auch einen überzeugten Ortenauer werden ließ. "Ich habe nie irgendwo gewohnt, wo es keinen guten Wein gab, aber die Ortenau hat es mir angetan", betont Hammes, der in Südfrankreich übrigens unter die Jungwinzer gegangen ist – allerdings nur für den Eigenbedarf. An jedem Ort, über den ich schreibe, muss ich gewesen sein, auch jede Person muss ich selbst kennen."

Lieblingslektüre von Manfred Hammes:

  • Alex Capus: "Eine Frage der Zeit"
  • Hermann Kesten: "Meine Freunde die Poeten"
  • Sten Nadolny: "Die Entdeckung der Langsamkeit" 
Manfred Hammes sagt von sich selbst: "Ohne Lesen und Schreiben geht gar nichts." Gern sitzt er dazu in seinem "zweiten Wohnzimmer", das sich in einem Nebengebäude seines Wohnhauses befindet. Dort kann er einfach herrlich kreativ sein.  | Foto:  Michael Bode
Foto: Michael Bode

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.