Matthias Katsch tauscht sich mit OB Braun aus
Wohnen ist soziale Frage

Matthias Katsch (links) hat mit dem Oberbürgermeister von Oberkirch, Matthias Braun, über die Schaffung von neuem Wohnraum diskutiert.  | Foto: SPD Ortenau
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Oberkirch (st). Über die Entwicklungsmöglichkeiten einer Großen Kreisstadt innerhalb des Eurodistrikts Straßburg-Ortenau hat sich Matthias Katsch, Kandidat der SPD für die Bundestagswahl im September, mit Oberkirchs Stadtoberhaupt Matthias Braun ausgetauscht. „Der grenzüberschreitende Alltag der Menschen lässt sich noch verbessern“, stellte der Oberbürgermeister fest. Das habe auch die Pandemie gezeigt. Vieles scheitere an der Bürokratie der beiden unterschiedlichen politischen Systeme und manchmal fehle auch die bundespolitische Unterstützung für internationale Kooperationen. „Das gewachsene Oberzentrum dieser Region ist eigentlich Straßburg“, sagte Braun. „Gäbe es die Grenze nicht, würden wir zur Metropolregion Straßburg gehören“, pflichtete ihm Katsch bei. Einig war man sich darin, dass die Klinikreform in der Ortenau nicht ohne Einbeziehung des dortigen Universitätsklinikum hätte stattfinden dürfen. Nur so erkenne der Bürger irgendwann auch den Mehrwert der Europäischen Union.

Oberkirch prosperiert

Die mit mehr als 20.000 Einwohnern fünftgrößte Stadt des Ortenaukreises prosperiert: „Seit 2000 haben wir 2.000 Arbeitsplätze mehr geschaffen in Oberkirch, wir sind jetzt ungefähr bei 8.500 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen“, berichtete Braun. „Wir sind sehr erfolgreich am Standort Oberkirch. Ein guter Indikator sind die Gewerbesteuern. Sie haben sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten von fünf Millionen auf knapp 20 Millionen Euro erhöht“, teilte der OB mit. Für die Arbeitsplätze sei aber auch wichtig, dass das Wohnumfeld stimmt. Insbesondere sei die Ausweisung von Baugrundstücken inzwischen ein großes Problem für die Stadt, denn es stehe dafür nur begrenzter Raum zur Verfügung. Auch werde es immer schwieriger, preiswerten Wohnraum zu schaffen. „Auch hier in Oberkirch wird das Wohnen zu einer sozialen Frage werden“, fürchtete der Oberbürgermeister. „Man darf diesen Bereich nicht der freien Marktwirtschaft überlassen“, kritisierte Katsch die Politik die neoliberale Bundespolitik des vergangenen Jahrzehnts. Kommunale Gesellschaften wie die Städtische Baugesellschaft Oberkirch müsse man stärken. „Es müssen Veränderungen her“, forderte er mit Blick auf die Bundestagswahl: „Ein starker Staat muss die Regeln vorgeben für eine gerechte und soziale Politik in diesem Land.“

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