Elke Sommer, Teamleiterin Berufsberatung
Tipps zur Ausbildungssuche

Elke Sommer, Teamleiterin Berufsberatung | Foto: Agentur für Arbeit
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Offenburg. Nicht jeder kennt schon seinen Traumberuf. Wie die Berufsberatung bei der Suche helfen kann, verrät Elke Sommer, Teamleiterin Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit, im Gespräch mit Christina Großheim.

Welche Rolle spielen die Eltern bei der Berufswahl?
Eltern kennen ihre Kinder am besten und sind wichtige Ansprechpartner neben Freunden, Lehrern oder Berufsberatern. Sie werden als kompetente Ratgeber bei Fragen der Berufswahl geschätzt. Schon sehr früh machen Kinder die ersten Erfahrungen mit der Arbeitswelt, wenn Mama und Papa über ihren eigenen Beruf berichten. Die Eltern sind dabei Vorbild und auch Begleiter und von ihren Erfahrungen können die Kinder bestimmt profitieren. Für die Jugendlichen ist es wichtig, die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu entdecken. Deshalb sollten Eltern frühzeitig mit ihrem Kind über dessen Begabungen und Talente sprechen.

Wie können Eltern ihren Kindern zur Seite stehen?
Sie können ihrem Kind bei seiner Entscheidung über die Berufswahl beratend zur Seite stehen. Am besten unterstützen sie, indem sie schon drei Jahre vor dem Ausbildungs- oder Studienbeginn ihr Kind ermutigen, über seine Stärken nachzudenken und sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Gerade in dieser Phase sind viele Jugendliche von dem Überangebot an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten überfordert und verlieren schnell den Mut. Eltern sollten sich über die aktuellen Entwicklungen informieren, dazu können Elternabende und Sprechstunden der Berufsberatung an den Schulen oder Ausbildungsmessen wie die aktuell stattfindende virtuelle Berufsinfomesse dienen. Es lohnt sich, die Berufsinfomesse bei einem gemeinsamen Messebesuch zu erkunden und sich über das breite Angebot der Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten auszutauschen. Im persönlichen Gespräch mit Personalern oder Auszubildenden in den Unternehmen lassen sich die Möglichkeiten erkunden. Eine ganz aktuelle Empfehlung ist die Gesprächsreihe "Eltern unterstützen ihre Kinder bei der Berufsorientierung“ unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/offenburg/content/1533735937108.

Wie wichtig ist die klassische Berufsberatung heute noch?
Der Weg zum richtigen Beruf ist nicht immer einfach. Zahlreiche Angebote wie Informationen über Berufe oder Interessenstests stehen online zur Verfügung. Aber was ist mit den individuellen Fragen, die kein Test beantworten kann? Wo bleiben die Interessen oder Träume, die abwegig erscheinen? Wer hilft, wenn die aktuelle Situation überfordert? Wo kann offen über die Berufswünsche gesprochen werden? Hierfür wird das persönliche klassische Beratungsgespräch überaus wichtig. Der geschulte Berufsberater nimmt sich Zeit und lässt den Jugendlichen mit all seinen Fragen nicht allein. Im Beratungsgespräch findet der Jugendliche gemeinsam mit dem Berufsberater seine Orientierung und danach können Wege gefunden werden, die dann in einem letzten Schritt realisiert werden. Die Berufsberatung Offenburg hilft Jugendlichen und Eltern gerne persönlich weiter. Ein Termin kann telefonisch unter 0781/9393668 oder per E-Mail an Offenburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de angefragt werden.

Wie erkennen Jugendliche, welcher Beruf zu ihren Neigungen passt?
Zuerst einmal muss der Jugendliche sich über seine eigenen Talente, Interessen und Stärken im Klaren sein. Sobald die geklärt sind, kann er sich auf die Suche nach dem passenden Ausbildungsberuf machen. Oftmals hat der Jugendliche mehrere Fähigkeiten und Neigungen, dann ist es richtig, wenn er sich mehrere berufliche Alternativen auswählt. Fühlt sich der Jugendliche bei den vielen Fragen und Möglichkeiten überfordert, ist es hilfreich mit Freunden, Eltern oder der Berufsberatung darüber zu sprechen. Denn ein neutraler Blick von außen kann bei der Beantwortung all dieser Fragen unterstützend sein. Eine weitere große Hilfe bietet das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit: Check-U. Dieses gleicht das persönliche Kompetenzprofil mit den Anforderung der Ausbildungsberufe und Studienfelder ab und hilft, so eine Entscheidung zu treffen und so zu erkennen, welche beruflichen Möglichkeiten zu den Neigungen passen.

Welche Rolle spielen Schulnoten bei der Ausbildungssuche?
Schulnoten sind zunächst das Ergebnis schulischer Leistungen. Man sieht selbst, dass man in Fächern, die Spaß machen, meist bessere Noten hat. Ist der Wunschberuf gefunden, sollte man sich von den schlechten Noten nicht entmutigen lassen. Auch die Personalverantwortlichen der Betriebe wissen, dass die Noten nicht alleinig ausschlaggebend sind. Wichtig sind neben einer guten und offenen Bewerbung das Engagement, außerschulische Leistungen und Hobbys, die im Lebenslauf erwähnt und im Vorstellungsgespräch angesprochen werden können. Wichtig ist, den Betrieben jedoch auch das Talent und die Motivation, den Beruf erlernen zu wollen. Davon kann der Jugendliche im Vorstellungsgespräch oder auch beim Probearbeiten im Betrieb überzeugen. Auch wenn es im Moment durch die Corona-Einschränkungen für die Betriebe nicht einfach ist, Probearbeiten oder Praktika zu ermöglichen, sollten die Jugendlichen sich nicht entmutigen lassen und in den Betrieben danach fragen.

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