Alle Teilnehmer haben die Prüfung bestanden
27 neue Weinguides

Weinbeurteilung und Weinguideprüfung unter Corona-Bedingungen musste viel improvisiert werden. Die Prüfer (rechte Seite im Bild) waren Gunia Wassmer (v. r.), Weinparadies Ortenau e. V., Winfried Köninger, Prüfungsvorsitzender Reinhard Vogel, Weinbaureferent a. D., RP Karlsruhe | Foto: Ernst Rentschler
  • Weinbeurteilung und Weinguideprüfung unter Corona-Bedingungen musste viel improvisiert werden. Die Prüfer (rechte Seite im Bild) waren Gunia Wassmer (v. r.), Weinparadies Ortenau e. V., Winfried Köninger, Prüfungsvorsitzender Reinhard Vogel, Weinbaureferent a. D., RP Karlsruhe
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Ortenau (st). 27 Teilnehmer haben die Prüfung zum Wein-Guide - Weinerlebnisführer - bestanden, sie bildete den Abschluss des bislang zehnten Kurses der Volkshochschule Ortenau (VHS Ortenau) und dem Weinparadies Ortenau e.V.. Damit hat sich die Zahl der Absolventen seit Beginn der Weinguide Ausbildung 2007 in der Ortenau auf 250 erhöht.

Der Kurs mit seinen 16 Terminen hatte im Oktober 2019 begonnen und umfasste 80 Unterrichtsstunden, teils abends, teils samstags. Breit angelegt waren die Themen: Weintourismus, Bedeutung des Terroirs, das Jahr des Winzers, Weinausbau im Keller, Planung einer Führung durch Weinberg und Keller, Aufbau und Rhetorik von Weinproben, Wein-Sensorik, Essen und Wein mit einem Dinner Önologig. Die Kursinhalte haben sich im Lauf der Jahre auch den Bedürfnissen der Teilnehmer angepasst.

Nach Abschluss eines jeden Lehrganges erfolgt eine Befragung der Kursteilnehmer, deren Anregungen fließen in die folgenden Lehrinhalte ein. Gelehrt und gelernt wurde bei 14 Weinbaubetrieben in den Anbaugebieten Ortenau und Breisgau. Mit im Boot waren etliche Weingüter und alle Winzergenossenschaften der Ortenau. „Cheforganisator“ Günter Fröhlich, ehemaliger Leiter der VHS Ortenau, bezeichnete den diesjährigen Kurs coronabedingt als eine besondere Herausforderung. „Mit Beginn der Pandemie Mitte März musste die Ausbildung abgebrochen werden und konnte erst ab September mit vielen Auflagen und Einschränkungen fortgesetzt werden. Auch die Prüfung am 14. November mit den Abstandsvorschriften, mit Mund- Nasen-Schutz und Trennwänden zwischen Prüfer und Prüflingen war sehr umständlich“, so Fröhlich.

Winfried Köninger, der für die fachliche Seite der Weinguideausbildung verantwortlich ist, sieht vor allem in der Weinansprache und der Weinprobenrhetorik die größte Hürde, aber auch großen „Wissensdurst“ der Seminarteilnehmer. Die diesjährigen Weinguideanwärter kommen aus allen Berufsschichten, in der Regel aber nicht von einem weinbaulichen Beruf. Im nun zu Ende gegangenen Kurs waren unter anderem ein Bilanzbuchhalter, eine Redaktionsleiterin, Biologen, Chemiker, Bankangestellte, ein Marketingmanager, Betriebswirte und Gastronomen. Selbst eine amtierende Weinkönigin wollte ihr Wissen erweitern. Von Azubis bis zu Rentnern beziehungsweise Pensionären sind  alle Altersklassen vertreten. Das Einzugsgebiet reicht vom Süden des Ortenaukreises bis in den Kreis Rastatt.

„Ihr habt nun den Führererschein, mit der Fahrpraxis steht ihr aber erst am Anfang“, das gab Günter Fröhlich den erfolgreichen Absolventen zum Prüfungsabschluss mit auf den Weg. Wein-Guides werden gerne gebucht von Gruppen, die sich bei Weinproben weiterbilden wollen, von Weinbaubetrieben für Messeauftritte, auch Tourismusbetriebe oder Vereine nehme gerne die Dienste von Wein-Guides an. Manche Kursteilnehmer haben auch ein rein persönliches Interesse, diese wollen einfach ihr Weinwissen erweitern.

Eine Weinguideausbildung in der Form und den gebotenen Ausbildungsinhalten mit dem sehr guten Preis-Qualitätsverhältnis ist in Baden einmalig. „Das haben wir auch den Mitgliedsbetrieben von Weinparadies Ortenau e.V. zu verdanken, diese stellen ihre Räumlichkeiten und Verkostungsweine für die Kurse unentgeltlich zur Verfügung, so Gunia Wassmer vom Weinparadies. Vorerst muss nun coranabedingt eine Pause eingelegt werden, obwohl jetzt schon eine Warteliste mit 50 Anwärtern besteht.

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