30 Jahre Städtepartnerschaft Offenburg-Altenburg
"Die erste Delegation wurde damals sogar bespitzelt"

Im Juni wurde der runde Geburtstag der Städtepartnerschaft in Altenburg gefeiert. | Foto: Späth
  • Im Juni wurde der runde Geburtstag der Städtepartnerschaft in Altenburg gefeiert.
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Offenburg (gro). Seit 30 Jahren pflegen die beiden Städte Offenburg und Altenburg eine Partnerschaft. Ein runder Geburtstag, der Ende Juni bereits in Thüringen gebührend gefeiert worden war. Am kommenden Wochenende, 15. und 16. September, steht nun der Gegenbesuch der Altenburger Delegation in Offenburg an. Eingebettet sind die Feierlichkeiten in das Freiheits- und Museumsfest.

"Die Partnerschaft hat schon in der Vorwendezeit begonnen. Initiator war Dr. Wolfgang Schäuble", so Tobias Uhrich, Leiter der Stabsstelle OB-Büro und für die Städtepartnerschaften verantwortlich. "Die ersten Delegationen wurden damals noch bespitzelt", erzählt Uhrich. Heimlich stiegen die Offenburger bei ihren ersten Besuchen in der Nacht aus dem Fenster, um sich ungestört mit den Altenburgern unterhalten zu können.

Von Anfang an dabei waren die Volleyballer des VCO und des Amateurvereins "Schmetterlinge", sie sind auch heute noch aktiv. "Zu Beginn der Städtepartnerschaft gab es ein Hilfsprogramm für das Krankenhaus in Altenburg. Als die Stadt 1993 von einer Flut betroffen war, beteiligten sich die Offenburger an einer breit angelegten Spendenaktion", weiß Uhrich. Mehrmals ist der damalige Offenburger Hauptamtsleiter Klaus Hansert in der Zeit nach der Wiedervereinigung nach Altenburg gefahren und hat seine Kollegen bei dem Neuaufbau der Verwaltung unterstützt.
"Die Städtepartnerschaft hat sich in den vergangenen 30 Jahren prächtig entwickelt", zieht Uhrich Bilanz. "Zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung trafen wir uns 2015 in Altenburg", so Uhrich. Unvergessen ist das Salmengespräch 2010 mit Wolfgang Schäuble in Offenburg, der sich den Fragen einer Offenburger und Altenburger Schulklasse gestellt hatte. "Der Salmen war mit geschätzten 400 bis 500 Besuchern über der möglichen Kapazitätsgrenze", berichtet Uhrich. Auch zwischen Vereinen und Bürgergemeinschaften hat sich eine intensive Freundschaft entwickelt: "Die Biedermeiergruppe fährt regelmäßig nach Altenburg. Einmal im Jahr zieht es die Offenburger Bürgergemeinschaften nach Thüringen."

Altenburg ist nicht die einzige Partnerstadt des Oberzentrums: Vor fast 60 Jahren wurde Lons-le-Saunier die erste. Der runde Geburtstag wird 2019 gebührend gefeiert. Jährlich nehmen zwischen 80 und 100 Kinder und Jugendliche am Schüleraustausch teil. Alle zwei Jahre findet die Schülerolympiade statt. Beliebt sind die Studienfahrten der Volkshochschule in die englische Partnertstadt Borehamwood. Jedes Jahr besucht eine Delegation aus England das Offenburger Weinfest. Eine Delegation aus Borehamwood und aus Lons-le-Saunier wird ebenfalls am Wochenende, 15. und 16. September, den runden Geburtstag mit den Altenburgern mitfeiern. "Aus Borehamwood hat sich Bürgermeister Eni angesagt", verrät Tobias Uhrich.

Seit fast 20 Jahren gibt es die Partnerschaft mit Olsztyn in Polen, die vor allen Dingen durch die Georg-und-Maria-Dietrich-Stiftung gefördert wird. Sie vergibt Stipendien für junge Polen, die an der Offenburger Hochschule studieren wollen. Einen regen Austausch auf Fachebene zwischen den Stadtverwaltungen pflegen Weiz in Österreich und Offenburg. Das hiesige Weinfest wird gerne besucht.

Die jüngste Städtepartnerschaft ging die Stadt vor elf Jahren mit dem italienischen Pietra Ligure ein. Regelmäßig fahren Offenburger Bürger in die italienische Küstenstadt, der Freundkreis um Jess Haberer ist jährlich zu Besuch. Wie auch die Rennradtruppe um Wolgang Wurz, die dort regelmäßig trainiert. Wurz betreut ebenfalls den Stand von Pietra Ligure auf der Oberrheinmesse.
Maßgeblich mit Leben erfüllt werden alle Städtepartnerschaften durch den Verein "Die Brücke", der gerade bei den Begegnungen zwischen Schülern stark engagiert ist.

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