Agentur für Arbeit, Unternehmen und Schule zeigen, wie es geht
Doreen Schulzki absolviert eine Ausbildung in Teilzeit

Stehen für das Ortenauer Modell der Ausbildung zur Altenpflegerin in Teilzeit (v. l.): Teilzeitauszubildende Doreen Schulzki, Tina Jäger, Arbeitsagentur, Beate Rahner, Sozialstation Kehl-Hanauerland, Horst Sahrbacher, Geschäftsführer Arbeitsagentur, und Schulleiterin Sonja Mutschler-Prater | Foto: rek
  • Stehen für das Ortenauer Modell der Ausbildung zur Altenpflegerin in Teilzeit (v. l.): Teilzeitauszubildende Doreen Schulzki, Tina Jäger, Arbeitsagentur, Beate Rahner, Sozialstation Kehl-Hanauerland, Horst Sahrbacher, Geschäftsführer Arbeitsagentur, und Schulleiterin Sonja Mutschler-Prater
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Ortenau (rek). Mit einer Quote von 3,1 Prozent von Menschen ohne Arbeit und der fortschreitenden demografischen Entwicklung bedarf es neuer Ideen für den Arbeitsmarkt. "Wir wollen dafür werben, auch eine Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren", betonte Horst Sahrbacher, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Offenburg. Dies Werben gelte sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Menschen, die dies für sich in Betracht ziehen.

Ein Beispiel lieferte er bei einem Pressetermin gleich mit: Doreen Schulzki absolviert derzeit eine Ausbildung zur Altenpflegerin in Teilzeit bei der Kirchlichen Sozialstation Kehl-Hanauerland. Schulzki ist 39 Jahre alt, hat drei Kinder zwischen vier und zehn Jahren und zu Beginn ihres Berufslebens eine Lehre zur Konditorin abgeschlossen. Weil sich ihr erlernter Beruf kaum mit familiengerechten Teilzeitarbeitszeiten ausüben lässt und sie in die Altenpflege wollte, fragte sie nach einem alternativen Modell. 2015 begann ihre somit vierjährige Ausbildung. Beate Rahner, Geschäftsführerin der Sozialstation, hat ihr bereits eine Anstellung im Anschluss in Aussicht gestellt.
Einfach ist der Start aber nicht gewesen, wie Rahner und Sonja Mutschler-Prater, Schulleiterin des Ökumenischen Instituts für Pflegeberufe, betonen. Es mussten neue Modelle gefunden werden, sowohl im theoretischen als auch praktischen Bereich. Für die Zeit der jetzt vierjährigen Ausbildung wurde die Zahl der Pflichtstunden von 2.500 im Betrieb auf fünf bis sechs Stunden pro Tag festgelegt. Auch die Schule passte das Lernprogramm entsprechend an. So kann Schulzki jetzt morgens ihre Kinder in Hort und Schule bringen, bevor sie ihren Dienst antritt und gegen 14.30 Uhr wieder zur Familie kann. "Alles eine Frage der Organisation, da auch mein Mann mitzieht", erklärte die 39-jährige Auszubildende.

Rund 200 examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger schließen in der Ortenau jährlich eine entsprechende Ausbildung ab, nannte Mutschler-Prater Zahlen. Dennoch gibt es eine größere Nachfrage, machte Sahrbacher klar: "Wir haben derzeit 66 offene Stellen in dieser Branche", dass nur zwei von sechs Ausbildungsplätzen bei der Sozialstation besetzt sind, ergänzte Rahner.
Insgesamt gibt es in der Ortenau derzeit 25 Menschen, die eine Ausbildung in Teilzeit als Umschulung, und damit finanziell gefördert durch die Agentur für Arbeit, absolvieren, so Sahrbacher – von der Drogistin über Mediengestalterin bis Friseurin.

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