Stadtmauer im Vinzentiusgarten saniert
Drei von 15 Abschnitten sind abgeschlossen

Die Sanierungsarbeiten an der Offenburger Stadtmauer im nördlichen Vinzentiusgarten sind abgeschlossen: Baubürgemeister Oliver Martini (v. l.), Daniel Ebneth, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Baurecht, und Andreas Clausen, Stadtplanung und Stadtgestaltung, Denkmalschutz  auf der Baustelle. | Foto: gro
  • Die Sanierungsarbeiten an der Offenburger Stadtmauer im nördlichen Vinzentiusgarten sind abgeschlossen: Baubürgemeister Oliver Martini (v. l.), Daniel Ebneth, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Baurecht, und Andreas Clausen, Stadtplanung und Stadtgestaltung, Denkmalschutz auf der Baustelle.
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Offenburg (gro). Ein weiterer Baustein in der Sanierung der 1,4 Kilometer langen Offenburger Stadtmauer ist fertig: "Am 20. August wurden die letzten Arbeiten abgeschlossen", so Andreas Clausen, Amt für Denkmalschutz der Stadt Offenburg, im Rahmen eines Vor-Ort-Termins im Vinzentiusgarten. Dort mussten drei Platanen gefällt werden, die die Standsicherheit der Mauer gefährdetet. Eine Maßnahme, die stark in der Stadt diskutiert worden war. 

"Wir haben nun die ersten drei Maßnahmenpakete fertiggestellt", erläuterte Baubürgermeister Oliver Martini. Der Offenburger Gemeinderat hatte 2017 ein Gesamtkonzept zur Sanierung und dem Unterhalt der historischen Stadtmauer verabschiedet. Es beinhalte die sukzessive Sanierung bis ins Jahr 2029. Dazu wurde die Stadtmauer in insgesamt 15 Abschnitte aufgeteilt. Dabei waren drei Bereiche besonders dringend: 

  • Der Abschnitt I reicht vom Lindenplatz entlang des Bahngrabens bis zur Gustav-Rée-Anlage. Die Arbeiten auf einer Länge von 114 Metern wurden Ende Juli abgeschlossen.
  • Im Bereich der Gustav-Rée-Anlage beim Café Maurer - Abschnitt IV - wurden 35 Meter Stadtmauer von Juli bis August 2018 saniert. 
  • In der nun abgeschlossenen Maßnahme im Bereich des nördlichen Vinzentiusgartens  - Abschnitt IX - wurden 92 Meter der Stadtmauer erhalten und instand gesetzt.

Hier mussten Steine aus der Mauer entnommen und ersetzt werden. Erst als die Bäume gefällt waren, wurde das gesamte Ausmaß des Schadens sichtbar, erklärt Andreas Clausen. Die Wurzeln der Bäume hätten nicht nur die Mauer beschädigt, sondern auch die angrenzende Kanzel. "Wir hatten einen horizontalen Riss an der Kanzel", erklärt Clausen. Der Wurzelstock sei aus dem Mauerwerk herausgefräst, abschnittsweise entfernt und schließlich mit neuen Mauerwerk ersetzt worden. "Wir waren kurz davor die Kanzel abzubauen", so Clausen. Deutlich sichtbar seien noch die Wölbungen in der Mauer, die durch den Druck der Bäume entstanden wären. Das Mauerwerk sei frisch verputzt worden. "Es fehlt noch die Patina, die wird in den nächsten Jahren entstehen", betont Clausen. 

Der nächste Abschnitt steht an, wenn sich Bauarbeiten für das Rée-Carré dem Ende zuneigen. Dann wird der Bereich an der Gustav-Rée-Anlage und dem Kloster - Abschnitt III - in Angriff genommen. Wenn alles klappt, dann sollen die Arbeiten laut Bürgemeister Martini Anfang 2021 beendet seien. 

"Die Stadtmauer soll künftig auch dauerhaft mit Licht in Szene gesetzt werden", beschreibt Martini die weitere Entwicklung. Im Rahmen eines Wettbewerbs für den Grüngürtel soll ebenfalls ein Beleuchtungskonzept entwickelt werden. Der Wettbewerb soll noch im Herbst ausgeschrieben werden. Ziel sei, bis zu den Heimattagen 2022 die Stadtmauer und deren grüne Flächen, umgestaltet zu haben. 

Bislang hat die Stadt insgesamt 490.000 Euro in die Sanierung der Stadtmauer gesteckt. "Wir haben 230 Meter saniert, das sind 17 Prozent der Gesamtlänge", so Martini. Zwei Förderungen hat die Stadt dafür erhalten: 40.000 Euro Zuschuss kamen vom Landesamt für Denkmalpflege, 25.000 Euro von der Denkmalstiftung.

Die Kosten für den nächsten, 180 Meter langen Abschnitt entlang des Klosters, werden auf 310.000 Euro geschätzt.

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