Schulstunde rund um Reiseführer
Europa und Städtepartnerschaften

Jess Haberer und Harald Rudolf in der Weingartenschule Zell-Weierbach  | Foto: Freundeskreis Offenburg-Pietra Ligure
  • Jess Haberer und Harald Rudolf in der Weingartenschule Zell-Weierbach
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Offenburg (st). Der Motor der Städtepartnerschaft von Offenburg und Pietra Ligure, Jess Haberer, und der Autor des zweisprachigen Reiseführers über Offenburg und seine italienische Partnerstadt, Harald Rudolf, haben im Rahmen der Baden-Württembergischen Heimattage Schülern das Thema Europa und Städtepartnerschaften anschaulich vermittelt.

Haberer, früherer Rektor der Georg-Monsch-Schule, und Autor Rudolf stiegen über das Motto der Heimattage in die Schulstunden ein. Die beiden brachten Europa in die Klassenzimmer, die so unterschiedlich bevölkert waren wie Europa ist. Von der vierten Klasse der Weingartenschule Zell-Weierbach bis zur neunten der Erich-Kästner-Realschule umspannte die erste „Tournee“ der beiden Italienfreunde. Mit vielen Fragen und je nach Schulklasse mehr oder weniger Antworten wurde das Motto "Freiheit, Heimat, Europa" besprochen.

„Was bedeutet Freiheit für euch?“, fragte Haberer, der die Antworten wie in alten Lehrerzeiten an die Tafel schrieb, stets eingangs. Die Kreide ließ er in keiner Schulstunde aus den Fingern. „Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, 'frei sein' waren Antworten aus den Klassen. Die badische Revolution und der Salmen, die Offenburg zur „Freiheitsstadt“ machen, waren nicht sehr präsent, da dies, wie ein Lehrer erklärte, kein expliziter Schulstoff sei. Die Frage nach Heimat beantworteten die Klassen im Gegensatz zur Freiheitsfrage immer sehr ausführlich. „Da, wo ich lebe, mich wohlfühle, wo ich herkomme.“ Und: „Wo die Familie ist, Freunde.“

Die Liste der bisher bereisten europäischen Länder war in den Klassen unterschiedlich lang. Von kaum gereist bis schon fast überall gewesen. Zu Italien fiel den meisten Schülern allerdings viel ein. Bei diesem Punkt thematisierten Haberer und Rudolf das Thema Städtepartnerschaft und benannten die sechs Offenburger Städtepartnerschaften. Auch in der reisefreudigen 9 c der Erich-Kästner-Realschule waren Anzahl und Namen der Offenburger Städtepartnerschaften kaum bekannt. Auf einem Plakat der Heimattage habe er verschiedene Sprachen gesehen, sagte ein Schüler und schätzte die Anzahl auf neun.

Haberer und Rudolf bezogen Offenburg und den Reiseführer in den lockeren „Unterrichtsstoff“ mit ein. „Was würdet ihr einem Gast in Offenburg zeigen?“, so eine Frage. Es dauerte immer eine Weile, bis die Besonderheiten und die Geschichte der Heimat ins Gedächtnis kamen. Die Referenten sammelten spielerisch viele Beispiele, stachelten die Schüler an, etwas zu finden, das es in dem Buch nicht gibt. Je nach Schulklasse war dieses Finale auch für Haberer und Rudolf ein Vergnügen. Zum Schluss erhielten die Schüler kostenlos ein Exemplar, mit der Hoffnung, dass sich auch die Eltern dem Buch und dem Thema der Schulstunde widmen. Die zur Verfügung gestellten Bücher finanzierte die Offenburger Bürgerstiftung St. Andreas. „Gebt dem Buch eine Chance“, sagte der Autor beim Verteilen des Reiseführers. Nach den Sommerferien sind weitere europa- und heimatkundliche Schulbesuche geplant, da die Resonanz der Schüler, auch auf die eigene Heimat zu blicken, sehr groß war. Die beiden Schulrektorinnen Sabina Wadenpohl und Anita Kirn, die das Projekt unterstützten, können das europäisch-städtepartnerschaftliche Schulprojekt nur empfehlen.

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