Weinjahr 2022: Der Regen kam zur rechten Zeit
Glückliche Winzer

Die Offenburger Weinbaubetriebe ziehen Bilanz: Jochen Basler (v. l.), Georg Lehmann, Mathias Renner, Christian Gehring, Matthias Wolf, Christian Danner und Georg Huschle. | Foto: Thekla Fey
  • Die Offenburger Weinbaubetriebe ziehen Bilanz: Jochen Basler (v. l.), Georg Lehmann, Mathias Renner, Christian Gehring, Matthias Wolf, Christian Danner und Georg Huschle.
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Offenburg „Wir blicken auf ein Jahr voller emotionaler Berg- und Talfahrten zurück“, resümierte Jochen Basler vom Weingut Pieper Basler beim traditionellen Herbstgespräch der Offenburger Weinerzeuger am vergangenen Freitag. Denn die extreme, sehr lang andauernde Trockenperiode stellte die Winzer auf eine harte Probe. „Eigentlich ist die Rebe eine Pflanze, die gut mit der Trockenheit umgehen kann“, erklärte Christian Gehring, Geschäftsführer der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg eG.

Probleme in den Steillagen

Doch gerade in den Steillagen gab es gravierende Probleme und es mussten viele Millionen Liter Wasser gefahren werden. „Zudem haben die jungen Lagen die tiefen Wasserreserven mit ihren Wurzeln noch nicht erreicht“, ergänzte Christian Danner, Betriebsleiter des Ortenauer Weinkellers. Der Klimawandel wird die Weinbaubetriebe also auch zukünftig weiter vor neue Herausforderungen stellen. „Wir sind daher sehr, sehr dankbar, dass der Regen noch zur rechten Zeit kam“, sagte Georg Lehmann von der Winzergenossenschaft Rammersweier mit einem Lächeln.

Die Weinbaubetriebe starteten mit der Hauptlese in diesem Jahr überwiegend im September und beendeten diese Mitte Oktober. Nur vereinzelt wurden Trauben für Spätlesen oder Eiswein stehen gelassen „Gerade bei den Burgundertrauben hatten wir in diesem Jahr den doppelten Ertrag im Vergleich zu 2017“ freute sich Matthias Wolf vom Weingut Schloss Ortenberg. Dort hatte man im Sommer sogar schon eine Ertragsreduzierung durchgeführt. Im Familien-Weingut Renner dagegen erntete man dieses Jahr bereits sehr früh, da man erstmalig auch eigenen Traubensaft produzierte, wie Mathias Renner ausführte: “Wir wollen auf unseren Weinproben auch etwas für Kinder und Autofahrer anbieten – bisher ist dies gut angekommen!“

Zufriedenheit überwiegt

Insgesamt sind die Winzer mit dem Jahrgang 2022 zufrieden. „Der späte Niederschlag hat nach der Sonnenperiode noch einmal Aromen gebracht“, stellte Stefan Huschle vom Weingut Freiherr von und zu Franckenstein fest. „Wir finden dieses Jahr eine wunderschöne Balance von Frische und feiner Fruchtigkeit – ein toller Jahrgang“, freute sich auch Matthias Wolf über die Qualität.

Trinkfreude

Der Jahrgang 2022 wird kein Jahrhundertwein, sondern ein klassischer, trinkfreudiger, der nahtlos an die Qualität von 2021 anschließt, ist die Meinung der Winzer. Und Christian Gehring fasste abschließend zusammen: „Die Weine 2022 haben eine auffallend schöne Fruchtigkeit, sie sind ausdrucksstark und angenehm.“ 750.000 Kilogramm Trauben konnte die WG Rammersweier ernten Ein Jahr mit Höhen und Tiefen, aber einem Golden Goal am Ende." Stefan Huschle
Weingut Franckenstein

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