Sanierung rund um Altstadtkern Offenburgs
Krone der Stadtmauer wird neu aufgesetzt

Der Bauzaun steht – wie hier im Zwingerpark, die Sanierungsarbeiten in mehreren Teilabschnitten an der Stadtmauer beginnen. | Foto: rek
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Offenburg (rek/st). Die Platanen im Vinzentiusgarten sind Geschichte. Jetzt steht der nächste Schritt mit der Sanierung der Stadtmauer an. Die Arbeiten an einem der wichtigsten Offenburger Baudenkmäler, der mittelalterlichen Festungsanlage mit ihrer Stadtmauer, haben diese Woche begonnen. Das erste Maßnahmenpaket, das bis zum April nächsten Jahres abgeschlossen werden soll, umfasst drei Abschnitte der insgesamt in 15 Teilabschnitte gegliederten 1,8 Kilometer langen Stadtmauer um den Altstadtkern.

Den Anfang macht der Abschnitt im Bereich der Gustav-Rée-Anlage zwischen Lange Straße und Hauptstraße. Die schadhafte Verfugung wird entfernt, mit einem maschinellen Verfahren erneuert und die Mauerwerkskrone neu aufgesetzt. Da sich die äußere Mauerschale teilweise von der inneren gelöst hat, wird zusätzlich ein Trass-Kalk-Mörtel in das Mauerwerk eingebracht. So soll dauerhaft die Statik der Mauer gesichert und die Oberfläche besser gegen das Eindringen von Wasser und Pflanzenwurzeln geschützt werden. Auch ein Graffitischutz wird im Zuge der Sanierung aufgebracht, so dass sich unsinnige Schmierereien dann wieder etwas besser entfernen lassen.

Am Vinzentiusgarten befindet sich der nächste Abschnitt. Dieser wird ab August in Angriff genommen. Damit die Maßnahmen an dieser Stelle überhaupt durchgeführt werden können, waren Ende März drei große Platanen entfernt worden. Diese drohten umzufallen und damit auch die Stadtmauer noch nachhaltiger zu beschädigen.

Der letzte und längste Abschnitt des ersten Maßnahmenpakets befindet sich am Bahngraben zwischen dem Lindenplatz und der Turnhalle der Klosterschulen Unserer Lieben Frau. Er wird dann im Herbst und Winter, soweit die Witterung es zulässt, restauriert.

Das Sanierungskonzept für die Stadtmauer wurde vom Gemeinderat am 27. November beschlossen. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die ersten drei Abschnitte auf voraussichtlich 330.000 Euro. Den Auftrag dafür erhielt nach öffentlicher Ausschreibung die Firma SJR Spezialtiefbau aus Polenz. Die Maßnahme wird vom Landesamt für Denkmalpflege mit Geldern gefördert.

Der Bau der Stadtmauer wurde im Jahr 1248 abgeschlossen und im 14. Jahrhundert ausgebaut, die drei Stadttore blieben bis ins 19. Jahrhundert erhalten. In den vergangenen Monaten war im Zusammenhang mit den Schäden durch die Platanen über die Stadtmauer und den Erhalt diskutiert worden.

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