Orbau holt ersten Platz

So geht es weiter mit dem Winzerkeller

Offenburg 2019 hat die Stadt Offenburg das Gebäude der ehemaligen Winzergenossenschaft Fessenbach gekauft. Das Gelände mit seiner Bebauung soll zu einer neuen Dorfmitte umgestaltet werden. Dabei hatten auch die Bürger ein Wort mitzureden, in verschiedenen Formaten wurden deren Wünsche und Anregungen abgefragt.

Daraus entstand ein Nutzungskonzept, das die Grundlage für ein öffentliches Konzeptverfahren bildete. Am 27. Juli tagte die Bewertungskommission mit Bürgermeister Oliver Martini, Fachleuten der Verwaltung, Ortsvorsteher Paul Litterst und Vertretern des Ortschaftsrats. Den ersten Platz belegte die Firma Orbau aus Zell am Harmersbach mit ihrem Entwurf. "Der Erhalt beider Gebäude zeugt von einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Bestand und ergibt nach der Weiterentwicklung ein Ensemble, an dem man weiterhin die Geschichte des Ortes ablesen kann", heißt es in der Begründung.

Tiefhof anlegen

Im Bestand sind die beiden Gebäudeteile Winzerkeller und Kelterei miteinander verbunden. Dies soll sich nach dem Siegerentwurf ändern: Der Verbindungsbau wird komplett zurückgebaut – wie es im Nutzungskonzept vorgesehen ist. So entsteht ein Tiefhof zwischen den beiden Gebäudeteilen. Auch die Steinmauer und Aufschüttungen im östlichen Bereich der Kelterei werden laut den Orbau-Plänen entfernt. Die südöstliche Ecke des Winzerkellers wird ebenfalls freigelegt, damit soll seine Eigenständigkeit unterstrichen werden. Eine Freitreppe soll von der Winzerstraße in den Tiefhof führen.

"Der Winzerkeller bleibt im Volumen erhalten", erklärt Architekt Felix Wilhelm von Orbau. Allerdings wird das Gebäude entkernt und neu aufgeteilt: Im Erdgeschoss wird Platz für ein Café, die Ortsverwaltung und Praxisräume geschaffen. Im Untergeschoss bleiben die Gewölbekeller erhalten, dort soll ein Veranstaltungsbereich entstehen. Im Obergeschoss sind sechs barrierefreie Seniorenwohnungen geplant.

Die ehemalige Kelterei soll aufgestockt werden. "Wir planen, zwei Geschosse aufzusetzen", stellt Wilhelm fest. Dort sind zwei Gewerbeeinheiten sowie sechs Wohnungen vorgesehen. Von beiden Gebäuden soll möglichst viel Substanz erhalten bleiben. Die Sockelfassade im Bereich der Kelterei und des Veranstaltungskellers soll mit einer vorgehängten Holzverschalung überzogen werden. Zudem ist eine teilweise Fassadenbegrünung geplant.

Neuer Dorfplatz

"Vieles, was die BI Alte WG sich für das Nutzungskonzept vorgestellt hat, wird umgesetzt", so der Architekt. Das Erdgeschoss des ehemaligen Winzerkellers wird zur Dorfgemeinschaftsebene. Der Haupteingang befindet sich gegenüber dem Kriegerdenkmal. Davor soll ein neuer Dorfplatz entstehen. Zudem soll im Café ein Dorfladen integriert werden, der grundlegende Lebensmittel für den täglichen Bedarf und regionale Produkte anbieten soll.
Die nächsten Schritte sehen laut Stadt Offenburg so aus: Die finale Entscheidung, wer den Zuschlag für das Gelände bekommt, trifft der Gemeinderat in seiner Sitzung am 9. Oktober. Zuvor beschäftigten sich am 20. September der Ortschaftsrat Fessenbach und am 25. September der Haupt- und Bauausschuss der Stadt Offenburg mit dem Thema.