Infoveranstaltung Radverkehr in der Ortenau
Stellenwert steigt

Foto: Symbolbild gro

Offenburg (st) Zur dritten Radverkehrsinformation lud die Radverkehrskoordinatorin des Ortenaukreises, Luise Markert, rund 20 Verantwortliche aus den Städten und Gemeinden im Landkreis am Montag, 23. Oktober, ins Landratsamt nach Offenburg ein. Bei Expertenvorträgen sowie im Austausch mit den Teilnehmenden wurde einmal mehr deutlich, dass das Fahrrad immer größere Bedeutung als klimafreundliches Verkehrsmittel gewinnt und sich insbesondere auch im Ortenaukreis etabliert hat. Denn mit einem Anteil von 21 Prozent am sogenannten Modal Split, der Verteilung des Transportaufkommens auf die verschiedenen Verkehrsmittel, liegt der Ortenaukreis weit über dem Bundes- und Landesdurchschnitt von elf beziehungsweise zehn Prozent.

„Der Ortenaukreis hat sich schon früh der Förderung des Radverkehrs angenommen. Mit dem Radwegebauprogramm haben wir seit 2008 intensiv in den Bau von Radwegen entlang der Kreisstraßen investiert mit dem Ziel, mindestens sechs Kilometer Radwege pro Jahr neu zu bauen. Seitdem haben wir 92 Kilometer neu gebaut, sodass wir zum Jahresende 188 Kilometer Radwege haben und nur noch rund 30 Kilometer fehlen bis alle sinnvollen Radwege an Kreisstraßen gebaut sind“, so Alexandra Roth, Dezernentin für Infrastrukturen des Ortenaukreises. Damit zähle der Ortenaukreis zu den Spitzenreitern im landesweiten Vergleich, wie auch der RadREPORT 2022 des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg bescheinigt habe.

Aktuelle Entwicklungen

Radverkehrskoordinatorin Luise Markert, die als Schnittstelle zwischen den Städten und Gemeinden, dem Regierungspräsidium Freiburg sowie weiteren Akteuren agiert, informierte über aktuelle Radverkehrsthemen. So legt der Kreis durch die geplanten Radschnellwege, wie die Verbindungen Offenburg – Gengenbach, Offenburg – Kehl – Straßburg oder Lahr – Emmendingen ein besonderes Augenmerk auf die Schaffung großräumiger Verbindungen zwischen den Städten und Gemeinden. Zusätzlich schafft der Ortenaukreis an vielen neuralgischen Punkten sichere Querungsstellen für Radfahrende. Neben dem Ortenaukreis tragen auch Bund und Land sowie die Städte und Gemeinden zu einem stetig wachsenden Radwegenetz bei.

Eine zentrale Aufgabe der Radverkehrskoordinatorin ist darüber hinaus der Ausbau des RadNETZ BW im Ortenaukreis. Das RadNETZ verbindet als Radwegenetz des Landes alle Mittel- und Oberzentren mit direkten und komfortablen Routen, beispielsweise als Lückenschluss zwischen Achern und Sasbach, und beinhaltet mit den Landesfernradwegen Baden-Württembergs, wie der Veloroute Rhein oder dem Badischen Weinradweg, auch wichtige touristische Verbindungen.

Radreisen als Tourismusmagnet

Neben dem Pendler-, Schüler- und Freizeitradverkehr nehmen auch Radurlaube von Jahr zu Jahr zu. Baden-Württemberg liegt auf Platz drei der beliebtesten Bundesländer für Radreisen. Von dieser Entwicklung profitiert auch der Schwarzwald, wie Sandra Bequier, Tourismusbeauftragte des Ortenaukreises, berichtete. Umso wichtiger sei es, neue zukunftsfähige Angebote zu schaffen: auf insgesamt 260 Kilometern können Radreisende derzeit bereits den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord erkunden, ein Teilstück liegt im Ortenaukreis. Der Naturpark-Radweg wurde vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) zertifiziert und als Landesfernradweg aufgenommen. Auch der Genuss kommt nicht zu kurz: auf dem Badischen Weinradweg, ebenfalls ein Landesfernradweg, der durch den Ortenaukreis verläuft, können verschiedene Weinbaugebiete in Baden-Württemberg per Rad entdeckt werden.

Bereits zum vierten Mal hat der Ortenaukreis im Jahr 2023 wieder erfolgreich an der Aktion „Stadtradeln“ teilgenommen und den zehnten Platz im nationalen Vergleich erreicht. Bei der Aktion wurden im Mai 2023 rund 2,5 Millionen Kilometer erradelt und dabei 405 Tonnen CO2 eingespart. 11.522 Radelnde in 42 Städten und Gemeinden des Ortenaukreises haben im Kampagnenzeitraum in die Pedale getreten.

Zu Fördermöglichkeiten durch das Land, stand Felix Janz vom Regierungspräsidium Freiburg, Rede und Antwort.

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