Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg holt die ersten Trauben in Zell-Weierbach ein
Weinlese startet so zeitig wie nie

Die Helfermannschaft im Rebstück „Palmert“ in Zell-Weierbach | Foto: suwa

Gengenbach. Nach der Winzergenossenschaft Rammersweier hat auch bei der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg die Weinlese so früh wie noch nie begonnen. Im 23 Ar großen Rebstück Palmert von Vorstandsmitglied Reiner End wurden am Montag 5.000 Kilogramm Findling-Trauben von bester Qualität und einem Mostgewicht von 71 Öchsle gelesen. Die Hauptlese beginnt eine Woche später.

Damit startet die Weinlese elf Tage früher als im vergangenen Jahr. Die gestrige Erntemenge ist dreimal so groß wie im vergangenen Jahr und kann somit wieder an die Jahre davor anknüpfen. Vor allem die lang anhaltende Trockenheit setzt den Reben zu. In Zell-Weierbach wurden deshalb zwei Wasserentnahmestellen aktiviert, aus denen besonders gestresste Rebanlagen bewässert werden können.

„Die Trockenheit ist ausgeprägter als im Jahr 2003“, betont der Geschäftsführer der Weinmanufaktur Christian Gehring. Besonders Junganlagen und die Urgesteinsböden mit wenig Bodenauflage haben sehr unter der Wasserknappheit zu leiden, verdeutlicht der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Reiner End.

Doch wurde die vergangenen Wochen auch deutlich, wie gut die Reben mit Trockenheit umgehen können. So sind die Reben trotz anhaltender Trockenheit die wenigen grünen Pflanzen in der Landschaft. Der Jahrgang wird sich differenziert darstellen. Die Rotweine werden die klaren Gewinner sein. Hier sind farbintensive und kräftige Weine zu erwarten. Bei den Weißweinen werden der optimale Lesezeitpunkt und das Können der Kellermeister entscheidend sein, um trotz den tendenziell höheren Öchslegraden noch leichte und frische Weine zu bekommen. Die Winzer wünschen sich einen gemäßigten Regen und vor allem kühlere Nächte.

Insgesamt wird die Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg 60.ö000 Liter als Neuen Wein vermarkten. Der neue Wein wird in den Vinotheken offen verkauft. Wenn die Hauptlese eine Woche später beginnt, kommen die ersten Flaschen, gefüllt mit Federweißem, zeitnah in den Handel. Sie haben übrigens einen besonderen Verschluss mit einer Sicherung wegen des Gärprozesses.

Während im Weinkeller bereits die Traubenpresse läuft und die frische Lese verarbeitet wird, traf sich die Helfermannschaft zu einem zünftigen Vesper im Weinberg.

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