Angedacht: Christian Kühlewein-Roloff
Lichtblicke für mittelgute Tage

Christian Kühlewein-Roloff | Foto: Wolfgang Reinbold

„Lichtblick“. Das ist der Titel eines Buches von Susanne Niemeyer, das mir eine Freundin zu Weihnachten geschenkt hat. Besonders gefällt mir der Untertitel: „Texte für mittelgute Tage“. Noch bevor ich im Buch blättere, regt es mich zum Nachdenken an: Mittelgute Tage!? Das klingt fast erschreckend ehrlich. Und doch positiv; mit einem Hoffnungsschimmer: Lichtblick!

„Für mittelgute Tage“ – das befreit mich von dem Druck und der Illusion, alles müsse gut sein; am besten noch jeden Tag, und dann auch noch von morgens bis abends. Meine Erfahrung sagt mir: So ist das Leben nicht. Die meisten Tage sind mittelgut. Es gibt viel Schönes, und manches, was mich besorgt, nervt und ärgert.

Das Buch lockt mich, ehrlich hineinzugehen in die Tage des neuen Jahres und mich dem Leben zu stellen, wie es ist. Es nicht schön zu reden und es auch nicht schwarz zu malen. Mich von dem herausfordern zu lassen, was mir schwerfällt. Es anzunehmen und daran zu wachsen. Und zugleich noch mehr auf das zu achten, wo ich etwas Gutes und Schönes entdecken kann. Denn manchmal huscht doch das kleine Glück so schnell an mir vorbei, dass ich es gleich wieder vergessen habe. Ich will üben, die kleinen Überraschungen und Kostbarkeiten des Lebens wahrzunehmen und sie mir als einen Schatz zu bewahren; als Geschenke Gottes. Das macht mich fröhlich, dankbar und zufrieden; auch an mittelguten Tagen. Lichtblick!

Bleiben Sie auch im neuen Jahr und an allen (mittelguten) Tagen von Gott behütet!
Christian Kühlewein-Roloff, Pfarrer evangelische Stadtkirche Offenburg

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