Erfolgreich: Morris San Millan
Motorradfahren liegt ihm im Blut

- Der Offenburger Morris San Millan fährt seit frühester Jugend Motorrad – seit 2022 bestreitet er mit Leidenschaft Speedway- und Grasbahnrennen in ganz Deutschland.
- Foto: Michael Bode
- hochgeladen von Christina Großheim
Offenburg Sein letzter Triumph liegt noch nicht lange zurück: Ende August holte sich Morris San Millan einen souveränen ersten Platz beim Grasbahnrennen in Berghaupten in der Soloklasse, B-Lizenz. Der sympathische Offenburger strahlt noch immer, wenn er an den Erfolg auf seiner Heimstrecke denkt.
Seine Leidenschaft für den Motorradsport wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Seit 35 Jahren besitzt sein Vater ein Motorradgeschäft in Offenburg. Zudem war er selbst im Bahnrennsport aktiv. "Mein Vater hat mit 15 Jahren begonnen, Seitenwagenrennen zu fahren", erzählt der 26-Jährige.
Er selbst stieg mit drei Jahren zum ersten Mal auf ein Motorrad. "Ich habe mit Motocross begonnen. Die Maschinen sind auf die Größe der Kinder angepasst", erklärt er. Die ersten Runden drehte er auf Privatgelände, später fuhr er gemeinsam mit dem Vater nach Straßburg, wo es entsprechende Angebote gibt. "Dort habe ich Motorradfahren gelernt", sagt er.
Geschicklichkeit auf zwei Rädern
Mit elf Jahren wechselte Morris San Millan in den Bereich Trial. "Das ist ein Geschicklichkeitssport. Ziel ist es, mit den wendigen, leichten Maschinen über einen Hindernisparcours zu kommen und so wenig wie möglich den Boden mit den Füßen zu berühren", beschreibt der leidenschaftliche Biker die Herausforderung. Seine Übungsstrecke befand sich in Herbolzheim, wo er die ersten Wettkämpfe bestritt. "Ich wollte immer gegen andere antreten", stellt er fest. "Als Vollblutfahrer hat man es in sich, dass man sich mit anderen messen möchte."
Schließlich entdeckte er den Endurosport für sich und startete auch bei Motocross-Rennen. "Ich war recht erfolgreich", sagt er bescheiden. Immerhin durfte er 2016 und 2017 am Erzbergrodeo in Österreich teilnehmen. "Schon dass man starten darf, ist eine Ehre", so Morris San Millan. "Ich glaube, das ist das härteste Rennen der Welt. Allein die Qualifikation zu schaffen, ist nicht selbstverständlich."
Nachdem er fast jede Facette des Motorradsports ausprobiert hatte, kam er 2022 zum Bahnrennsport. "Meine ganze Familie ist beim MSC Berghaupten engagiert. Ich war lange die Ausnahme", so San Millan. Trotz der eigenen Vergangenheit in diesem Sport, war sein Vater nicht glücklich über die Entscheidung. "Bahnrennen sind schnell, die Motorräder haben keine Bremsen und durch das enge Feld kann es zu Körperkontakt kommen", schildert er die Risiken. Hat er Angst vor der Herausforderung? "Nein, aber Respekt."
Ein kleiner, aber erfolgreicher Rennstall
Er verkaufte alle anderen Fahrzeuge, um seinen eigenen kleinen Rennstall zu starten. "Er besteht aus meinem Mechaniker, meinem Tuner und mir", erzählt Morris San Millan. Seine Freundin unterstützt das Team im Hintergrund. Im Sommer ist er mit seinem Bus fast jedes Wochenende zu einem anderen Rennen unterwegs. Im Winter nutzen er und seine Crew die Zeit, um die Wettkampfmaschinen zu verbessern. "Wir zerlegen sie komplett und setzen sie wieder zusammen", berichtet er. Er hat zwei Langbahnmaschinen und eine Speedwaymaschine: "Letztere ist nur fürs Training."
"Ich wusste schon als Kind, dass ich in den elterlichen Betrieb einsteigen werde", so der gelernte KFZ-Mechatroniker, der dort in der Werkstatt beschäftigt ist. Um sich für die Rennen fit zu halten, steigt er gern aufs Mountainbike oder geht ins Studio: "Auf dem Rad bekomme ich den Kopf klar, da löse ich mich von allem."
Erstaunlicherweise fährt er keine Straßenmaschine. "Früher einmal", so Morris. "Aber die Gefahr ist mir eigentlich zu groß.
Beste Speedway-Strecken
- Berghaupten
- Herxheim
- Altrip
- Nandlstadt
- Rastede


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