Johannes Vetter und die Kommunalpolitik
Nicht nur der Sport bewegt ihn

Johannes Vetter ganz entspannt: Der erfolgreiche Speerwerfer ist in seiner neuen Heimat Offenburg angekommen und bringt sich auch kommunalpoltitisch in der Stadt ein. Seine Themenschwerpunkte sind Jugend und Sport. | Foto: Fotos: Michael Bode
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  • Johannes Vetter ganz entspannt: Der erfolgreiche Speerwerfer ist in seiner neuen Heimat Offenburg angekommen und bringt sich auch kommunalpoltitisch in der Stadt ein. Seine Themenschwerpunkte sind Jugend und Sport.
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Offenburg Seine Erfolge kennt jeder, seine Misserfolge ebenso: Johannes Vetter ist bewusst, dass er stets nach seiner Leistung beurteilt wird. Der Speerwerfer lebt seit neun Jahren in seiner Wahlheimat Offenburg und ist angekommen.
"Ich fühle mich wohl hier, obwohl ich noch ab und an Sprachprobleme habe", sagt der fast 30-Jährige mit einem Schmunzeln. "Als ich das erste Mal in einer Bäckerei gefragt wurde, ob ich Weckle wolle, habe ich nicht verstanden, dass sie Brötchen meinten."

Mit Boris Obergföll zum Weltmeister

Geboren wurde Johannes Vetter in Dresden und dort machte er auch seine ersten Gehversuche in der Leichtathletik. "Ich habe erst mit 13 Jahren den Speerwurf für mich entdeckt", erzählt er. "Damals galt ich nicht gerade als Nachwuchstalent." Seine Erfolge hat sich der ehrgeizige Sportler hart erarbeitet. Mit dem Wechsel zu Boris Obergföll als Trainer ging seine Leistungskurve rasant nach oben und es folgte Titel auf Titel – bis ihn eine Verletzung im vergangenen Jahr zu einer Pause zwang. Doch 2023 meldet er sich auf dem internationalen Wettkampfparkett zurück und will bei der Vergabe der Titel wieder mitmischen. "Ich plane, bei der WM in Budapest anzutreten und natürlich 2024 bei den Olympischen Spielen in Paris dabei zu sein", sagt Johannes Vetter. Satt oder seiner Erfolge überdrüssig ist er noch lange nicht.

Aber Sport ist nicht alles, was ihn interessiert: Seit 2019 ist er Mitglied im Offenburger Gemeinderat. "Ich war überrascht, als ich von den Freien Wählern gefragt wurde, ob ich nicht kandidieren möchte", erzählt Johannes Vetter. Er ließ sich nicht lange bitten, machte aber eines klar: "Ich will nicht nur ein prominenter Wahlmann sein, sondern aktiv mitgestalten."

Eigentlich ist er CDU-Mitglied und wurde in dieser Funktion bereits in die Bundesversammlung berufen und durfte den Bundespräsidenten wählen. "Aber in Offenburg gehöre ich den Freien Wählern", sagt er mit einem Lächeln. "Mir gefällt, dass ich mich keiner Parteidoktrin unterwerfen muss. Bei den Freien Wählern sind es die Personen, die sie ausmachen."

Als Leistungssportler muss er allerdings das Ehrenamt mit den Wettkämpfen in Einklang bringen. "Das war das einzig Gute an meiner Verletzung", sagt Johannes Vetter. "Ich konnte mich stärker als sonst im Stadtrat engagieren, denn im Sommer bin ich öfter auf Wettkämpfen."

Kommunalpolitik macht ihm Freude

Er vertritt seine Fraktion sowohl im Ausschuss für Familie und Jugend als auch im Schul- und Sportausschuss. "Jugend und Sport sind Themen, die mir am Herzen liegen." Zu seiner Motivation, warum er sich kommunalpolitisch engagiert, sagt er schlicht: "Ich wollte der Stadt etwas zurückgeben." Bereut hat er seine Entscheidung bislang nicht, auch wenn es an manchen Abenden in den Sitzungen spät wird.

Im Augenblick steht aber der Sport an erster Stelle. "Ich habe ein privilegiertes Leben", findet Johannes Vetter. Er habe noch lange nicht alles erreicht, was er erreichen wolle. Dafür trainiert er hart und geht an seine Grenzen. Für weitere Hobbys bleibt nur wenig Zeit. "Mein Alltag ist durchgetaktet", berichtet der Leistungssportler, der als Berufssoldat für den Sport freigestellt ist. So ist sein Betreuerteam auf mehrere Städte verteilt. "Ich komme in ganz Deutschland herum", so Vetter. Die wichtigste Bezugsperson für ihn ist vor Ort. "Boris Obergföll ist als Mensch mein großes Vorbild. Wenn etwas nicht gelingt, hinterfragt er erst sich und seine Methoden, bevor er die Fehler bei mir sucht", lobt er seinen Trainer. Ich wollte der Stadt etwas zurückgeben."

Johannes Vetter ganz entspannt: Der erfolgreiche Speerwerfer ist in seiner neuen Heimat Offenburg angekommen und bringt sich auch kommunalpoltitisch in der Stadt ein. Seine Themenschwerpunkte sind Jugend und Sport. | Foto: Fotos: Michael Bode
Johannes Vetter | Foto: Michael Bode

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