In 90 Jahren entstand eine Genossenschaft mit Anspruch
WG Rammersweier feiert ihr Jubiläum

Ortsvorsteher Trudpert Hurst (von links), Kellermeister Siegfried Kiefer, Larissa Stäbler, Erna Huber (sitzend), Vorstandsvorsitzender Meinrad Hurst, Ursula Stäbler und Geschäftsführer Georg hatten mit Gästen viel zu feiern.  | Foto: WG Rammersweier
  • Ortsvorsteher Trudpert Hurst (von links), Kellermeister Siegfried Kiefer, Larissa Stäbler, Erna Huber (sitzend), Vorstandsvorsitzender Meinrad Hurst, Ursula Stäbler und Geschäftsführer Georg hatten mit Gästen viel zu feiern.
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Offenburg-Rammersweier. In einer Feierstunde mit geladenen Gästen beging die Winzergenossenschaft Rammersweier ihr 90-jähriges Bestehen. Mit dabei auch die beiden aus
Rammersweier stammenden ehemaligen Ortenauer Weinprinzessinnen Ursula
Stäbler, geborene Falk (1981/82) und ihre Tochter Larissa Stäbler
(2011/2012), die auch als badische Weinprinzessin ein Jahr lang die
Interessen der Winzer vertrat

„Am 21. März 1926 haben 29 Personen auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Emil Hurst die
Winzergenossenschaft Rammersweier gegründet. 90 Jahre sind ein stolzes
Alter und ein Grund zum Feiern“, sagte Vorstandsvorsitzender Meinrad
Hurst bei der Begrüßung mit dem neu kreierten Scheurebe Sekt Brut. „Acht
Jahre nach Ende des ersten Weltkrieges war die Arbeit in den Reben hart
und der Ertrag oftmals gering. Es gab Armut und Not, und die
Weltwirtschaftskrise warf ihre Schatten voraus“, blendete der
Vorstandsvorsitzende zurück. Vor diesem Hintergrund kam es zur Gründung
der Genossenschaft mit Emil Hurst als Vorsitzendem, der dieses Amt bis
1962 bekleidete. Ihm folgte  Richard Hurst. 1970 wurde Gerhard Hurst zum
Vorstandsvorsitzenden gewählt, der 1999 sein Amt an Meinrad Hurst als
viertem Hurst in Folge abgab. Noch im Gründungsjahr war die Anzahl der
Mitglieder auf 50 Personen angestiegen.

Nachdem der Wein zunächst in Privatkellern ausgebaut worden war, begann man 1931 mit dem
Bau des Winzerkellers, der mit viel Eigenleistung der Winzer ein Jahr
später eingeweiht werden konnte. 1940 folgte ein Kelleranbau, und 1954
nahm man den Umbau der Kelterhalle und den Neubau des Flaschenkellers in
Angriff. 1972 wurde der neue Verkaufsraum fertiggestellt und 1995
vergrößert. Flurbereinigung im Gewann „Pflenzinger“, Bau der neuen
Urbanskapelle und  Errichtung eines Weinlehrpfades sind weitere
Meilensteine in der Geschichte der Genossenschaft. 1973 wurde die erste
Trockenbeerenauslese geerntet und am 27. Januar 1976 der erste Eiswein
gelesen. Seit 1989 wird in der WG Rammersweier auch Sekt nach dem
Champagnerverfahren hergestellt.

Im Jahr 1981 nahm Kellermeister Siegfried Kiefer seine Tätigkeit bei der Winzergenossenschaft
Rammersweier auf. „Ein Glücksfall für unsere kleine
Erzeugergemeinschaft“, formulierte es Geschäftsführer Georg Lehmann in
der Feierstunde. „Siegfried Kiefer und seiner Mannschaft im Keller sowie
der Disziplin der Winzer ist es zu verdanken, dass wir zahlreiche
Ehrenpreise auf Landes- und Bundesebene erringen konnten“, betonte der
Geschäftsführer. „90 Jahre Lust am Wein“, unter diesem Motto ließ
Aufsichtsratsmitglied Bernhard Näger in einer Präsentation und mit
einigen Kurzfilmen die Geschichte der Winzergenossenschaft Rammersweier
Revue passieren, die – gewürzt mit Anekdoten von Alt-Ortsvorsteher
Gerhard Hurst – mit viel Interesse aufgenommen wurden.

Die nächste Gelegenheit die Weine aus Rammersweier zu Verkosten bietet sich
am Samstag, 9. April, bei der „Nacht der Rammersweierer Weine“.

Autor: st

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