Wenn die Stromversorgung plötzlich zusammenbricht
Für Blackout vorgesorgt

Jeder Rüstwagen der Feuerwehr hat ein Notstromaggregat. | Foto: Foto: Ritter
  • Jeder Rüstwagen der Feuerwehr hat ein Notstromaggregat.
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Ortenau (gr). Strom ist der Treibstoff der Moderne. Ohne ihn kein Licht, keine Heizung, kein Wasser, die Kommunikation ist auch gestört. Wie verwundbar wir dann sind, zeigte sich genau vor einem Jahr, als Teile von Berlin 31 Stunden lang von der Versorgung abgeschnitten waren. Ein Klacks dagegen die kurze Zeitspanne am 5. Januar dieses Jahres, als der Offenburger Hauptbahnhof aufgrund eines technischen Defektes ohne Strom war. Immer wieder kommt es zu kleinen Stromausfällen, wie zuletzt im Kinzigtal aufgrund des Sturms in der Nacht von Montag auf Dienstag. Dort sorgten Monteure des Überlandwerks Mittelbaden innerhalb weniger Stunden dafür, dass der Strom wieder floss.

Katastrophenschutz

Was wäre bei flächendeckendem Stromausfall? „In diesem Fall sind die Katastrophenschutzbehörden zuständig, da ein flächendeckender Blackout als Vorkommnis mit gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen betrachtet wird“, erklärt Wolfgang J. Schreiber, Pressesprecher der Feuerwehr Offenburg. Dazu Matthias Arndt, Leiter Katastrophenschutz und Krisenmanagement im Amt für Brand und Katastrophenschutz: „Wir nehmen Kontakt mit dem Netzbetreiber auf. Denn primär treffen Energieversorger und Netzbetreiber die Maßnahmen, um die Stromversorgung wiederherzustellen. Da von einem Ausfall des Kommunikationsnetzes auszugehen ist, werden die betroffenen Feuerwehren alarmiert und die Feuerwehrhäuser als Anlaufstellen für Notfälle der Bevölkerung besetzt.“ Die Integrierte Leitstelle Ortenau, der Krisenstab sowie das Amt für Brand- und Katastrophenschutz verfügen über eine Notstromversorgung – so lange, wie Nachschub von Treibstoff organisiert werden kann.

Autarke Notversorgung

Und wie sieht es sonst aus in Offenburg? „Einrichtungen wie Pflegeheime, Betriebe der Ver- und Entsorgung, Behörden und Rettungsdienste verfügen über eine autarke Notstromversorgung. Sei es durch Pufferbatterien oder durch kraftstoffbetriebene Notstromgeneratoren“, sagt Schreiber. Dazu gehören auch alle Häuser des Ortenau Klinikums: „Die Geräte versorgen spätestens 15 Sekunden nach einem Stromausfall alle daran angeschlossenen Systeme mit Notstrom. Die Geräte sind auf einen Dauerbetrieb ausgelegt, die Kapazität der vorhandenen Tanks reicht für einen 24-Stunden-Betrieb“, erläutert Christian Eggersglüß, Pressesprecher Ortenau Klinikum. Dies gilt auch für die beiden Krankenhäuser in Lahr – „eine Ersatzstromversorgung haben außerdem die Feuerwache in der Kernstadt, inklusive der Räumlichkeiten für den Stab der Verwaltung, und zukünftig der Feuerwehrstandort West“, so die städtische Pressestelle. Weiterhin halte die Stadt zwei Hallen als Notunterkünfte vor, die über die Möglichkeit einer Fremdeinspeisung verfügen. Gut versorgt mit Notstromaggregaten sind auch die Grundwasserhalteanlage und die Feuerwehr in Kehl. Und: „Das Rathaus kann durch die Feuerwehr gespeist werden“, sagt Pressesprecherin Annette Lipowsky. Betrieben werden können die Aggregate drei Tage lang mit vorgehaltenem Diesel.

Auch Polizei sorgt vor

Klar, dass auch die Polizei auf eine autarke Stromversorgung zurückgreifen kann. In punkto Digitalfunk hält sich Erik Lehmann, Erster Polizeihauptkommissar vom Stabsbereich Einsatz, etwas bedeckt: „Das Polizeipräsidium Offenburg ist Nutzer des bundesweiten Digitalnetzes. Die für den Betrieb notwendigen Einrichtungen verfügen über technische Rückfallebenen, die einen vorübergehenden autarken Betrieb ermöglichen. Details zu allen Maßnahmen nach und bei Stromausfällen können aus polizeitaktischen Gründen nicht genannt werden." Tipps zur Selbsthilfe gibt es beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter diesem Link.

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