Geschwindigkeitskontrollen in Ortschaften
Gemeindekassen gehen meist leer aus

Die Blitzersäule in Kippenheim – hier gilt Tempo 30 | Foto: krö
  • Die Blitzersäule in Kippenheim – hier gilt Tempo 30
  • Foto: krö
  • hochgeladen von Daniela Santo

Ortenau (krö). Was für die Anrainer ein Segen ist, ist für die Verkehrsteilnehmer oft ein Ärgernis. Befürworter sehen es als absolut notwendig an, wegen der Sicherheit und der Lärmbelästigung, Gegner nennen es Abzocke. Wovon die Rede ist: Geschwindigkeitsbeschränkungen und deren Kontrolle. Wie halten es Kommunen im Ortenaukreis? Geben sie sich zufrieden mit der bloßen Aufforderung durch Verkehrszeichen oder Geschwindigkeitsanzeigeanlagen oder geht es mit Blitzern direkt zur Sache und somit zum Bußgeld und sogar zu Punkten in Flensburg? Wir haben nachgefragt:

Ettenheim

In Ettenheim beispielsweise wurden bei einer innerörtlichen Geschwindigkeitskontrolle im vergangenen Jahr in der Münstertalstraße von insgesamt 1.133 gemessenen Kraftfahrzeugen 110 Fahrzeuge wegen Geschwindigkeitsüberschreitung beanstandet. Der Schnellste fuhr im 30er-Bereich 62 Stundenkilometer schnell. Bei einer weiteren Geschwindigkeitsmessung in der Orschweierer Straße in Altdorf wurden von insgesamt 1.157 gemessenen Kraftfahrzeugen 74 Fahrzeuge wegen Geschwindigkeitsüberschreitung beanstandet. Der Schnellste fuhr im 30er-Bereich 66 Stundenkilometer, vermeldet die Stadtverwaltung die jüngsten Zahlen.

Kippenheim

„Da die Gemeinde Kippenheim keine eigene Bußgeldbehörde oder Messeinrichtungen hat, können wir selbst keine Kontrollen durchführen", erklärt Bürgermeister Matthias Gutbrod. Man sei auf die Mithilfe von Landratsamt und Stadt Lahr angewiesen. Wie oft kontrolliert werde, hänge vom Standort ab. "Es gibt Standorte, da wird sicherlich vier bis sechs Mal im Jahr kontrolliert, an weniger gefährlichen oder weniger stark frequentierten Standorten ein bis zwei Mal im Jahr", berichtet der Bürgermeister. Die Gemeinde Kippenheim selbst kosten die Geschwindigkeitsüberwachungen nichts, sie erhält im Gegenzug aber auch keine Einnahmen.

Rust

"In Rust werden jährlich im Schnitt acht Geschwindigkeitskontrollen vom Landratsamt an unterschiedlichen Stellen durchgeführt. Die Einnahmen und Ausgaben gehen ausschließlich an den Ortenaukreis", berichtet Martin Spoth, Hauptamt Rust.

Lahr

Mehr Kontrollen und Messstellen hat die Stadt Lahr zu verzeichnen. Wie die Pressestelle erläutert, werden die bestehenden Geschwindigkeitsbegrenzungen durch mobile und stationäre sowie semi-stationäre Messungen kontrolliert. Insgesamt neun stationäre Messsäulen gibt es im Stadtgebiet. Die stationären Messsäulen seien ständig aktiv, mobile Messungen gebe es an 87 Messtagen. Darüber hinaus sei auch 2019 wieder der temporäre Einsatz einer semi-stationären Anlage – einer Anlage, die wochenweise an einem Standort aufgestellt wird – eingeplant. Die Einnahmen aus den Geschwindigkeitsmessungen beliefen sich 2018 auf rund 965.000 Euro. Die Ausgaben, wie zum Beispiel Mietkosten, Personalkosten und Fallkosten, könnten nicht auf den Bereich Geschwindigkeitsüberwachung heruntergebrochen werden.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.