Gipfeltreffen von Land, Ärzten und Kommunen
Gesamte Kapazitäten in Impfzentren nicht vor Mai

Vorerst bleibt das Impfen den Zentren und Hausärzten vorbehalten. Betriebsärzte kommen erst nach Öffnung der Prioritätengruppen zum Zug. | Foto: gro
  • Vorerst bleibt das Impfen den Zentren und Hausärzten vorbehalten. Betriebsärzte kommen erst nach Öffnung der Prioritätengruppen zum Zug.
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Ortenau (rek). Ab Montag gelten wieder verschärfte Einschränkungen, seit Anfang der Woche eine über dem Wert von 150 liegende Inzidenz, das Ortenau Klinikum baut seine Kapazitäten zur Behandlung von Covid-19-Patienten aus und normale dafür ab, die Ärzte klagen über eine mangelhafte Belieferung mit Impfstoffen und die Impfzentren nutzen derzeit erst zwei Drittel seiner möglichen Kapazitäten: Für Entspannung gibt es nicht nur in der Ortenau noch keine Anzeichen. Erstmals hatte Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha Ärzte, Sozialverbände und die Kommunen zu einem landesweiten Impfgipfel geladen.

Priorisierung beibehalten

"Ich begrüße, das Ziel, die Kommunikation im Land zu diesem Thema zu stärken", erklärt Diane Kohlmann, Dezernentin im Landratsamt und als organisatorische Leiterin der Impfzentren Vertreterin für die Ortenau. Aufgrund des Mangels an Impfstoff sei es nötig, die Priorisierungsgruppen vorerst beizubehalten, auch wenn es erste Öffnungen für die dritte Gruppe gebe, gibt sie ein Ergebnis des Gesprächs wieder. Die über 60-Jährigen können sich ab Montag impfen lassen. Auch über weitere Öffnungen – etwa für Feuerwehrleute – sei gesprochen worden. Minister Lucha habe davon gesprochen, bis September über 70 Prozent der Baden-Württemberger ein Impfangebot zu machen.

Ab Mai werde in Aussicht gestellt, dass die Impfzentren mit einer Million Dosen pro Woche rechnen können und damit die gesamten Kapazitäten angeboten werden könnten. Derzeit, so Kohlmann, nutzten Lahr mit 750 Impfungen und Offenburg mit 1.500 Impfungen etwa zwei Drittel davon. Für die kommende Woche gebe es derzeit noch eine große Anzahl an freien Terminen, so Kohlmann.

Impfungen bei Hausärzten

Neben den Impfzentren bekommen die Hausärzte eine größere Bedeutung. 4.300 Praxen landesweit verimpfen derzeit so viele Dosen wie auch die Zentren. Als "skandalös" bezeichnete Dr. Doris Reinhardt, Vertreterin der Kassenärztlichen Vereinigung und auch medizinische Leiterin der Impfzentren, dass der Großhandel nicht in der Lage sei, die Bestellungen der Hausärzte liefern zu können. So müssten niedergelassene Ärzte etwa in der kommenden Woche aufgrund von Engpässen Termine wieder absagen. Ab Ende April verbessere sich auch die Situation für die Hausärzte und ab Anfang Mai könnten Ärzte nicht nur mehr bestellen, sondern sich auch auf bestimmte Vakzine beschränken.

Als dritte Säule der Kampagne gelten die Betriebsärzte. In einzelnen Unternehmen würden sie bereits Impfstraßen aufbauen. Sie kämen allerdings erst nach Öffnung der Priorisierungsgruppen zum Zug.

Steigende Infenktionszahlen

Angesichts steigender Infektionszahlen, schlügen zwei Herzen in ihrer Brust, erklärte Evelyn Bressau, Leiterin des Gesundheitsamts, zu den ab Montag geltenden Ausgangsbeschränkungen ab 21 Uhr. Betonte aber, wie wichtig es sei, die Quarantäne einzuhalten. Die Stadt Kehl musste beispielsweise aufgrund 61 Neu-Infektionen für 839 Kontaktpersonen entsprechende Verfügungen ausstellen. Es gebe auch nach einer Erst-Impfung noch neue Infektionsfälle, berichtet Reinhardt. Allerdings seien die Verläufe nicht so schwer wie ohne Impfung.

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