Flächen gewinnen durch Innenentwicklung
Land fördert Wohnkonzepte in Lahr und Seelbach

Lahr/Seelbach (st). Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau fördert im Rahmen des Programms „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ in diesem Jahr 33 Projekte zur Innenentwicklung in den Kommunen mit rund 1,02 Millionen Euro - darunter das gesamtstädtische Entwicklungskonzept "Lahr 2040" mit 30.643 Euro und die Erstellung eines Gemeindeentwicklungskonzeptes inklusive umfassender Bürgerbeteiligung und Jugendhearing in Seelbach mit 32.148 Euro.

Nicole Hoffmeister-Kraut

„Für unser Land ist es von zentraler Bedeutung, dass die Kommunen attraktive und lebenswerte Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandorte bleiben. Mit unserem Programm unterstützen wir daher gerade auch kleinere Kommunen dabei, für die herausfordernde Aufgabe der Innenentwicklung innovative Ideen zu entwickeln und die vorhandenen Flächenpotenziale besser zu nutzen. Das Programm leistet einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und hat sich als eines der zentralen Instrumente zur Stärkung der Innenentwicklung in den Kommunen etabliert“, erklärte Wohnungsbauministerin Hoffmeister-Kraut.

„Um Wohnraum zu schaffen, müssen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen. Innenentwicklung spielt in Zeiten knapper Flächen eine sehr wichtige Rolle. Das Land setzt seit langem auf die Stärkung der Innenentwicklung.“ Mit Hilfe der Unterstützung des Landes könnten die Kommunen innovative Ideen und Konzepte entwickeln, wie sie eine qualitätsvolle Innenentwicklung mit ihren Entwicklungszielen vereinbaren können, so die Ministerin weiter. Gefördertwerden daher insbesondere Pilotansätze, die Innenentwicklung, Städtebau und Bürgerbeteiligung miteinander kombinierten.

Förderprogramm

Das Förderprogramm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ wurde gemeinsam mit den kommunalen Landesverbänden entwickelt. Es richtet sich analle Städte, Gemeinden, Gemeindeverwaltungsverbände, Landkreise und Zweckverbände in Baden-Württemberg. Seit 2009 konnten mit dem Programm rund 375 Projekte zur Stärkung der Innenentwicklung mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 9,5 Millionen Euro unterstützt werden.
Aus dem Förderprogramm können Kommunen auch in diesem Jahr finanzielle Unterstützung für den Einsatz kommunaler Flächenmanager für Wohnzwecke erhalten. Baden-Württemberg ist mit diesem Fördertatbestand, der seit 2016 besteht, bundesweit Vorreiter.

Des Weiteren können über das Programm unmittelbar umsetzbare städtebauliche Konzeptionen für flächeneffizienten Wohnungsbau gefördert werden. Daneben werden nicht-investive Maßnahmen eines kommunalen Flächenmanagements unterstützt, die eine aktive Innenentwicklung und kompakte Siedlungsmuster mit lebendigen Ortskernen und urbanen Quartieren verfolgen.

Mit der Ausschreibung des Förderprogramms 2020 wurde die Schwerpunktsetzung der Vorjahre fortgeführt, um damit vor allem Projekte zu ermöglichen, die sich der Schaffung von innerörtlichem Wohnraum widmen, insbesondere durch Aufstockungen und Dachausbau oder auch den Einsatz kommunaler Flächenmanager. Darüber hinaus ist in dieser Förderrunde die Qualifizierung von Gewerbegebieten stärker hervorgehoben worden, um deren zentrale Bedeutung für die positive wirtschaftliche Entwicklung angesichts von Digitalisierung und fortschreitendem industriellen Strukturwandel zu verdeutlichen.

Sandra Boser

Die grüne Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Sandra Boser, freut sich, dass die Stadt Lahr und die Gemeinde Seelbach beim Förderprogramm zur Innenentwicklung zum Zuge kommen. „Wohnraum ist nahezu überall ein knappes Gut. Bei der Innenentwicklung von Städten und Gemeinden soll bezahlbarer Wohnraum in erster Linie durch bereits vorhandene Flächen gedeckt werden. Es geht darum, innovative Ideen zu entwickeln und die vorhandenen Flächenpotenziale besser zu nutzen“, sagt Boser. Und weiter: „Unsere Grundsätze lauten ‚innen vor außen‘ und ‚Geschosswohnungen statt Flächenverbrauch‘. Klar ist: Gegen Wohnungsknappheit gibt es keine einfache Patentlösung - aber allerorts kluge Ideen.“ Wichtig sei daher, den Austausch zwischen Städten und Gemeinden zu gestalten und sinnvolle Vorschläge zu unterstützen - für neue Wohnungen, lebendige Ortskerne mit erfolgreichem Gewerbe, guter Nahversorgung, Verkehrsanbindung und Raum für Begegnungen.

Marion Gentges

"Die Landesgartenschau hatte Lahr bereits die Möglichkeit gegeben, sich mit Schwung weiter zu entwickeln. Ich freue mich daher sehr, dass das Entwicklungskonzept 'Lahr 2040' ausgewählt wurde,“ so die CDU-Landtagsabgeordnete Marion Gentges.

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