Haushalt Ortneaukreis
Solide Finanzsituation

Ortenau (st). Aufgrund der positiven Entwicklungen des Kreishaushalts steht der Ortenaukreis in den kommenden Jahren auf soliden finanziellen Beinen und kann wichtige Investitionen realisieren. Der Kreis rechnet angesichts des positiven Jahresabschlusses 2016 und den für 2017 und 2018 ebenfalls erwarteten guten Ergebnissen mit einer Gesamtverbesserung im Haushalt von 34,8 Millionen gegenüber der Haushaltsplanung für die Jahre 2016 bis 2018. Die Gründe für diesen Aufwärtstrend und die dadurch möglichen Investitionen stellte Finanzdezernentin Jutta Gnädig im Verwaltungsausschuss des Ortenaukreises vor.

„Ursache für die gute Finanzsituation ist neben konjunkturbedingten Verbesserungen und den daraus resultierenden Mehreinnahmen vor allem eine vorausschauende und nachhaltige Haushaltsplanung und -führung durch Politik und Verwaltung. Diese basiert auf verschiedenen Instrumenten wie zum Beispiel der Budgetierung in sämtlichen Ämtern und Dezernaten sowie der fortlaufenden Optimierung von Geschäftsprozessen und Organisationsstrukturen“, erläuterte die Finanzdezernentin. „Sowohl bei den Personalkosten als auch bei den Aufwendungen für Sachmittel und externe Dienstleistungen liegen wir deutlich unter dem Landesdurchschnitt“, konkretisierte Gnädig.

Ergänzt wird diese wirtschaftliche Haushaltsführung durch das konsequente, in 2008 gestartete Entschuldungskonzept, das zu nachhaltigen Entlastungen führt. Während der Schuldenstand 2008 noch 49,9 Millionen Euro betrug, liegt er Ende 2017 bei 18,4 Millionen Euro. Zudem hat der Ortenaukreis infolge der Wirtschaftskrise in 2009 alle freiwilligen Leistungen und sonstige kostenrelevante Aktivitäten des Kreises auf den Prüfstand gestellt und diese teilweise oder ganz gekürzt. Die erfolgreiche Umsetzung der Verwaltungsreform und der strukturellen Sozialreform im Zuge von Hartz IV sind weitere Erfolgsfaktoren.

„Obwohl der Ortenaukreis landesweit den niedrigsten Kreisumlagehebesatz hat, können wir unsere strategischen Ziele erreichen, wir sanieren und investieren, entschulden den Kreishaushalt, bieten eine leistungsfähige Kreisverwaltung und stärken die kreisangehörigen Kommunen. Der Ortenaukreis ist für die Zukunft gut aufgestellt“, so Landrat Frank Scherer.

Hintergrundinformation:

Der Kreisumlagehebesatz ist der prozentuale Anteil, den der Kreis aus den kommunalen Steuereinnahmen der Städte und Gemeinden, also vor allem aus Gewerbesteuer, Grundsteuer und den Anteilen aus der Einkommen- und Umsatzsteuer, erhält. Der Ortenaukreis hat seit 2016 den niedrigsten Kreisumlagehebesatz aller 35 Landkreise in Baden-Württemberg und liegt seit über einem Jahrzehnt deutlich unter dem Landesdurchschnitt und dies obwohl die Steuerkraft aller 51 Städte und Gemeinden im Ortenaukreis im landesweiten Vergleich unterdurchschnittlich ist. Aktuell beträgt der Umlagesatz im Ortenaukreis 27,5 Prozent, während der Landesdurchschnitt 2017 bei 31,48 Prozent liegt. Das bedeutet, dass die 51 Städte und Gemeinden im Ortenaukreis im Vergleich zum Landesdurchschnitt allein in 2017 rund 29 Millionen Euro weniger an Kreisumlage zahlen mussten, als dies beim durchschnittlichen Hebesatz der Fall gewesen wäre.

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