Absolutes "No-Go"
Tiere unter dem Weihnachtsbaum

Viele träumen von einem verspielten Kätzchen als Haustier. | Foto: Tierherberge Offenburg
  • Viele träumen von einem verspielten Kätzchen als Haustier.
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Ortenau (bri). Ein süßer kleiner Hund oder eine Katze zum Schmusen – das ist ein Kinderherzenswunsch auf so manchem Wunschzettel. Ein "No-Go" sagen die Verantwortlichen der Tierheime Offenburg, Lahr und Kehl. Während Offenburg und Lahr in den Tagen vor Weihnachten die Vermittlung von Tieren einstellen, gibt es in Kehl keine Vermittlungssperre. Allerdings ist man auch hier gegen Tiere als Überraschungsgeschenke zu Weihnachten. Wer ein Tier an ein Kind verschenken möchte, muss mit der ganzen Familie kommen. Unüberlegte Impulskäufe sollen so vermieden werden. „Was nicht heißen soll“, so Heimleiterin Tatjana Wolf von der Tierherberge Offenburg, „dass man nicht kommen und sich die Tiere anschauen oder sich ein Tier reservieren lassen kann.“

Fragen im Vorfeld klären

Denn was mal innigster Herzenswunsch war, kann bei Kindern ebenso schnell uninteressant werden, wenn die erste Begeisterung verflogen ist und sie feststellen, dass ein Tier nicht nur Aufmerksamkeit und Liebe, sondern auch viel Zeit braucht. Kinder, so Marieke Berger, stellvertretende Leiterin des Tierheims Kehl, können deshalb nicht die alleinige Verantwortung tragen. „Der Wunsch des Kindes oder der Kinder nach einem Tier“, so Tatjana Wolf von der Tierherberge Offenburg, „sollte nur erfüllt werden, wenn die Eltern dahinterstehen und die Entscheidung gut überlegt wurde.“ Es sollten auch eine Reihe von Fragen im Vorfeld abgeklärt sein. Wie passt das Tier zu uns vom Charakter? Hat es Platz in unserem Leben? Welche Kosten kommen auf uns zu für Futter, Tierarzt, Impfungen oder auch für einen Heimplatz, wenn die Familie oft auf Reisen ist und das Tier nicht mitnehmen kann?

Charakter kennenlernen

In den Tierheimen und -herbergen in Offenburg, Lahr und Kehl lässt man sich gerne für die Beratung viel Zeit – im Vorfeld und auch danach. „Gerade bei Hunden“, so Tatjana Wolf von der Tierherberge Offenburg, „ist es wichtig, dass man seinen Charakter vorher kennenlernt, sich mit ihm beschäftigt, mit ihm anfreundet, mit ihm spazieren geht, auch vielleicht den Hund mal mit nach Hause nimmt, um zu prüfen, ob es vom Platz her überhaupt möglich ist, den ausgesuchten Hund zu halten.“

Zuchttauben werden vermittelt

So ein Kennenlernen „kann bei Hunden Wochen dauern“, so die Erfahrung von Katja Spirgatis, administrative Tierheimleiterin in Lahr. 16 Hunde sind es im Moment, die dort auf ein neues Zuhause warten. Dazu jede Menge Katzen, wobei deren Vermittlung schneller geht, so die erfahrene Tierpflegerin, die allerdings nicht nur 30 bis 40 Katzen in der Vermittlung hat, sondern momentan sogar Zuchttauben. Dass Tiere nach den Feiertagen verstärkt ins Tierheim gebracht werden, diese Erfahrung wurde bis jetzt in keinem der befragten Häuser gemacht. Man führt dies auf die kontinuierliche Aufklärungs- und Beratungsarbeit zurück. Nichtsdestotrotz werden nach wie vor, und dies das ganze Jahr über, Tiere ausgesetzt, wenn man sich ihrer überdrüssig ist. „Häufig zu Ferienzeiten, in einem Monat waren es sogar mal vier Tiere“, wie Katja Spirgatis vom Tierheim Lahr sich erinnert. Oder, so Marieke Berger aus Kehl, „die Katzen werden einfach vor die Tür gesetzt und landen dann bei uns.“ In Kehl sind es momentan allerdings nicht nur jede Menge Streunerkatzen, die Unterschlupf gefunden haben. Auch 20 Igel haben dort ihr Quartier bezogen. Allerdings nicht, um vermittelt zu werden. Sie sollen dort gut behütet durch den Winter kommen, damit sie im Frühjahr wieder auf Tour gehen können.
Wer sich für ein Haustier interessiert: In den Tierheimen der Region gibt es nicht nur Tiere, die auf ein neues Zuhause warten, sondern auch fachkundige Beratung.

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