Ortenau Klinikum
Wo für die Gesundheit rund um die Uhr geöffnet ist

- Mit der Department-Struktur bestens vorbereitet auf die Krankenhausreform: Prof. Dr. Philipp Diehl (Mitte hinten) mit seinem Team in der Herzkatheter-Anlage
- Foto: Ortenau Klinikum
- hochgeladen von Christina Großheim
Ortenau Dort finden sich Ansprechpartner für (fast) alle gesundheitlichen Aspekte, es bietet Vorsorge, Diagnostik, Therapie und Nachsorge: Das Ortenau Klinikum hat vier stationäre Kliniken – in Offenburg-Kehl (mit den Betriebsstellen Offenburg Ebertplatz, Offenburg St. Josefsklinik, Kehl), Achern, Lahr und Wolfach. In unserer achtteiligen Serie in loser Folge stehen unterschiedliche Fachrichtungen im Fokus.
Teil eins dreht sich um das Department Kardiologie, Pneumologie, Angiologie, Akutgeriatrie, Intensivmedizin & Thoraxchirurgie in Offenburg Ebertplatz und Lahr.
Das Department als großes Plus
„Die Bezeichnung Department bezieht sich auf Standort übergreifende Abteilungen, in diesem Fall Offenburg und Lahr. Es lebt aus der Vielfalt, das kommt den Patienten wie dem Personal zugute“, betont Prof. Philipp Diehl, Chefarzt des Departments Kardiologie, Pneumologie, Angiologie, Akutgeriatrie, Intensivmedizin und Thoraxchirurgie. Klingt etwas sperrig, doch der Name ist Programm: Wenn unterschiedliche Fachbereiche und Kompetenzen so eng verzahnt sind und auf Augenhöhe arbeiten, gibt es weniger Schnittstellen und damit weniger Fehlerquellen. „Wir stellen mit unserer Struktur sicher, dass alle Klinikstandorte die gleiche hohe medizinische Versorgungsqualität aufweisen“, sagt der Professor. Sein Department mit insgesamt 120 Betten beschäftigt mehr als 90 Ärzte sowie über 60 nicht-ärztliche Mitarbeiter. Die Größe biete den Vorteil, zum Beispiel auch bei kurzzeitigen Personalengpässen, schneller reagieren zu können. Außerdem könnten Assistenzärzte optimal, weil sehr flexibel, ausgebildet werden. „Sie bekommen gewissermaßen das Beste von beiden Standorten“, so Diehl.
Technik als Teil der Therapie
Dabei helfe auch, dass der Klinikverbund in Sachen Digitalisierung und Technik sehr gut aufgestellt sei. „Müssen wir auch“, so Philipp Diehl, immerhin seien rund 444.000 Menschen im Kreis zu versorgen. Allein in seinem Department wurden 2023/24 rund 11.000 ambulante und 7.000 stationäre Fälle behandelt. Etwa 50 Prozent der Patienten wurden und werden mit Herz- und Lungenproblemen sowie neurologischen Notfällen über die Notaufnahme, den Notarzt und den Heli eingeliefert. Bei vielen ist nicht immer ganz klar zu trennen, ob es sich um einen Herz- oder Lungenpatienten handelt. Deshalb ist neben der Kardiologie auch die Lungenheilkunde und -chirurgie sehr wichtig, die vorwiegend am Ebertplatz durchgeführt wird.
Seit Anfang 2025 ist in Offenburg eine hochmoderne Herzkatheter-Anlage rund um die Uhr im Dienst. Der Vorteil dieser modernen Anlage ist unter anderem, dass die Röntgenstrahlenbelastung, die im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung entsteht, für Patienten und Personal auf ein Minimum reduziert wird. Die Anlage ist baugleich mit den beiden Anlagen in Lahr – so kann, typisch Department-Struktur, jeder Oberarzt Standort übergreifend daran arbeiten. Apropos modernste Technik: „Neben den Herzkatheter-Anlagen haben wir in Lahr und Offenburg die Telemetrie im Sinne einer EKG-Überwachung auf unseren Normalstationen etablieren können. Darüber kann etwa der Herzrhythmus des Patienten kontinuierlich überwacht werden – ein super Plus an Sicherheit“, betont der Chefarzt. Ein Plus an Sicherheit bedeutet auch, dass er sich bei Untersuchungen bei Bedarf live dazu schalten oder Patientenkurven per Computer anschauen und das weitere Vorgehen mit den unmittelbar betreuenden Ärzten besprechen kann.
Neue Wege für die Zukunft
Moderne Medien setzt Professor Diehl auch beim Wettbewerb um Spitzenkräfte ein – als Interview-Partner bei Youtube etwa, wo er dem ärztlichen Nachwuchs die Vorteile einer flexiblen, Standort übergreifenden Ausbildung thematisiert. Oder bei Seminaren auf Messen für Assistenzärzte: „Den Nachwuchs zu fördern und auszubilden hat für mich hohe Priorität.“ Höchste Priorität haben für den Intensiv-Mediziner Diehl seine Intensiv-Stationen in Lahr und Offenburg: „Sie sind meine ganze Leidenschaft. Es gibt nur wenige Momente, wo man so nah dran ist am Patienten. Und es ist immer wieder eine große Herausforderung, mit, aber auch trotz bester Medizintechnik den richtigen Weg zu finden“. Was zählt, sei allein Wohl und Wille des Patienten. Mit über 6.300 Beschäftigten und einem jährlichen Umsatz von rund 500 Millionen Euro ist es der größte kommunale Klinikverbund Baden-Württembergs. 2024 wurden über 64.600 Patienten stationär behandelt, ambulant waren es über 188.000 Patienten, davon über 11.700 mit ambulanten Operationen. Das Ortenau Klinikum in Zahlen
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.