Spendenaktion im E-Center Kohler
Nach der Schockdiagnose Krebs
- Das neue Elternhaus in Freiburg, links die neue Kinderklinik
- Foto: Förderverein
- hochgeladen von Anne-Marie Glaser
Ortenau/Freiburg (djä) "Helfen und gewinnen" heißt es bis 13. Dezember im Offenburger E-Center Kohler bei der jährlichen Weihnachts-Spendenaktion zugunsten des Fördervereins für krebskranke Kinder e. V. in Freiburg. Fünf Euro kostet eine Teilnehmerkarte – fünf Euro, die den kranken Kindern und ihren Familien direkt und vollständig zugute kommen.
"Es war Anfang 2023, als wir bei unserer damals viereinhalbjährigen Tochter Lisa eine 'Beule' am Bauch entdeckten", erzählen Dorota und Alexander Vondrous aus Baden-Baden. Sie gingen sofort zur Kinderärztin." Das Ehepaar erwartete nichts Schlimmes – Lisas ältere Schwestern Sophie und Julia, heute elf und 13 Jahre alt, hatten schon so manche Kinderkrankheit nach Hause gebracht. Nach Ultraschall und Blutabnahme in der Arztpraxis wurden sie jedoch am gleichen Tag zu weiteren Untersuchungen an die Stadtklinik Baden-Baden weitergeleitet. Zum ersten Mal fielen diese Worte: Verdacht auf einen Tumor. Der Vater, der seine Tochter in die Klinik begleitet hatte, musste auf der Stelle entscheiden: Soll die weitere Diagnostik und Behandlung in Freiburg oder Heidelberg erfolgen? Er erreichte seine Frau telefonisch nicht, also schrieb er eine Mail: "Lisa hat einen Tumor. Ich bin mit ihr auf dem Weg nach Freiburg." Seine Frau erinnert sich: "Als ich das las, war ich wie gelähmt."
In Freiburg wurde unter anderem ein MRT gemacht. Der Tumor, der aus Lisas Niere herauswuchs, größer als die Niere selbst, war ein Nephroblastom, auch Wilms-Tumor genannt. Seine Bösartigkeit liegt im raschen Wachstum und der Neigung zu frühen Metastasen. "Der Arzt sagte, der Tumor muss schnell behandelt werden. Es gab schon einen Termin", erzählen die Vondrous.
Das Leben der Familie war mit einem Schlag auf den Kopf gestellt worden: "Die Kinderpsychologin des Elternhauses kam sofort und half uns, den Schock zu verdauen. Wir wurden über alles Wichtige informiert." Die Eltern mussten sich auch um ihre beiden älteren Töchter kümmern: "Zum Glück sind die Großeltern hier viel eingesprungen."
Was wirklich zählt
"Du denkst plötzlich an den Tod", erinnern sich die Eltern. "Wir wussten, wir dürfen jetzt nicht zusammenbrechen, wir müssen für Lisa, Sophie und Julia ein möglichst normales Leben schaffen." Auf einmal zählte es mehr als alles andere, miteinander eine gute Zeit zu
"Auf Station und im Elternhaus war das einfach. Im Leben draußen nicht", so die Eltern. Im Elternhaus fand die Familie Unterstützung. In der "Geschwisterinsel" wurde den zwei Schwestern kindgerecht die Lage erklärt. Sie durften die Stationen in der Kinderklinik besuchen und die Ärzte mit Fragen löchern. Sophie und Julia fühlten sich sehr wohl in ihrem Zuhause auf Zeit.
Im Elternhaus gab es jederzeit einen Ansprechpartner für die Sorgen und Nöte der Familie. "Wir waren sehr froh, dass es direkt neben der Klink diesen Ort gibt, der in den schweren Zeiten eine unglaubliche Hilfe darstellt. Wir können uns lebhaft vorstellen, wie es ist, wenn es keinen Rückzugsort, keine Hilfe und keinen Austausch gibt. Unvorstellbar", sagen die Vondrous. "Alle Worte genügen nicht, um danke zu sagen, danke, an die vielen engagierten und spendenbereiten Menschen."
Nach drei Monaten Behandlung konnte die Operation stattfinden, da der zunächst zu große Tumor durch eine Chemotherapie zum Glück geschrumpft war. Tumor und Niere wurden entfernt. Die Biopsie ergab, dass der Tumor als sehr bösartig eingestuft wurde, was eine lange Nachbehandlungszeit von veranschlagten 35 Wochen erforderlich machte. "Es wurden wegen Lisas Zustand mehr", berichten die Eltern. Waren sie zwischendurch daheim, stand immer ein gepackter Koffer bereit. Sobald Lisa Fieber bekam, musste sie sofort in die Klinik gebracht werden.
Belastend
"Die ganze Zeit war extrem zehrend und belastend", erinnern sich die Eltern. "Im Elternhaus konnten wir Kraft tanken, Erfahrungen und hilfreiche Informationen mit anderen Betroffenen austauschen."
Heute ist Lisa sieben Jahre alt und geht in die 1. Klasse. Sie gilt als in Vollremission befindlich, das bedeutet, dass die Behandlung effektiv war, das Krebswachstum unterbrochen wurde. Alle drei Monate muss sie zur Kontrolle nach Freiburg. "Da ist immer ein Zittern dabei", sagen die Eltern. "Aber wir besuchen dabei gerne das Elternhaus. Alle sind so freundlich und liebevoll. Das menschliche Gesamtpaket stimmt einfach."














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