500 neue Jobs in Bühl geplant
Schaeffler will 4.400 Stellen abbauen

Standort Bühl | Foto: Schaeffler Gruppe

Bühl/Ortenau (st/mak). Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler, der aktuell rund 84.000 Mitarbeiter weltweit beschäftigt, will 4.400 Stellen bis zum Jahr 2023 abbauen – im Wesentlichen an den zwölf deutschen Standorten, so das Unternehmen in einer Presseinformation.

300 Millionen Euro sollen eingespart werden

Der Konzern will so pro Jahr bis zu 300 Millionen Euro einsparen. Das Maßnahmenpaket des Konzerns habe zwei Stoßrichtungen: Zum einen den „Abbau von strukturellen Überkapazitäten und die Konsolidierung von Standorten in Europa mit dem Schwerpunkt Deutschland, zum anderen die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und den Ausbau von lokalen Kompetenzen an ausgewählten deutschen Standorten.“

Standort Bühl zukunftsfest machen

Zum zweiten Maßnahmenpaket gehört auch der Standort in Bühl, Sitz der Sparte Automotive OEM. Dieser soll zum Kompetenzzentrum für E-Mobilität und Serienfertigung von Elektromotoren ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang sollen 500 neue Stellen in Bühl entstehen, die in der ursprünglichen Planung zunächst für den Standort Szombathely in Ungarn vorgesehen worden sein sollen.

IG Metall entsetzt über Sparprogramm

Die IG Metall Offenburg begrüßt die Vereinbarung zwischen Schaeffler Automotive und der Gewerkschaft, künftig in Bühl Elektromotoren zu bauen. Dies sei der richtige Schritt für die Zukunft, heißt es von Seiten der IG Metall. Damit sei der Standort gut gerüstet für die Transformation und sichere Beschäftigung.

Entsetzt ist die IG Metall Offenburg über das Sparprogramm des Schaeffler Konzerns. „Wir stellen uns gegen betriebsbedingte Kündigungen“, sagt Norbert Göbelsmann, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Offenburg. Die IG Metall rate außerdem Beschäftigten, denen nahegelegt wird, freiwillig aus dem Unternehmen auszuscheiden, mit den Betriebsräten, Vertrauensleuten oder der IG Metall Geschäftsstelle zu sprechen.

Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, soll sich die Beschäftigten an allen Standorten in Deutschland am 16. September bei einem Aktionstag gegen die Sparpläne wehren.

Keine Angaben machte der Konzern zur Anzahl der Stellen, die möglicherweise an den Standorten Lahr, Kappelrodeck und Sasbach abgebaut werden könnten.

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