Aktion in Achern
Händler machen auf Ungleichbehandlung aufmerksam

Bernd Peters (l.) möchte auf die Situation im Handel aufmerksam machen. | Foto: mak
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Achern (mak). "Wir sind keine Corona-Leugner und wir sind nicht per se gegen einen Lockdown, aber wir sind für eine differenziertere Lösung", sagt Bernd Peters, Inhaber der Kaufhauses Peters, am Dienstagmorgen, 16. März, in Achern. Eine halbe Stunde vor Ladenöffnung versammelten sich rund 50 Mitarbeiter des Kaufhauses vor dem Geschäft zu einem stillen Protest. Die Kernfrage auf ihren Plakaten lautet "Kann uns das jemand erklärten?" Initiator Peters erläutert dazu: "Jede Produktgruppe, die wir in unserem Sortiment führen, darf jeder Supermarkt, Drogerie oder Discounter uneingeschränkt verkaufen." Dabei erfülle man in den Kaufhäusern wie dem seinen höhere Hygieneauflagen als beispielsweise in Supermärkten, argumentiert er. "Wir stehen hinter allen Maßnahmen, aber es geht um die Wettbewerbsgleichheit", so Peters weiter. Es werde nicht differenziert. Das finde er ungerecht, unsozial und ungleich. Deshalb wollen er und seine Mitarbeiter mit dieser Aktion Gesicht zeigen. "Verkaufsverbote müssen für alle gleich gelten. Wir sind für einen sozialen und gerechten Lockdown", so Peters. Im Einzelhandel gehe es um Existenzen und Arbeitsplätze. 

Seine Filiale in Bühl musste er aufgrund der Inzidenz von über 100 bereits schließen. Gleiches befürchtet er für seine Läden in der Ortenau. "Wir hatten nach der Öffnung einen sehr hohen Zuspruch und hatten gut zu tun", sagt Peters. "Die Menschen hatten einen großen Nachholbedarf.

Händler solidarisch

Mit der Aktion von Peters zeigten sich auch andere Einzelhändler in der Acherner Innenstadt solidarisch und schlossen sich an. "Auch wir merken, wenn die Innenstadt leer ist. Wir leiden mit", sagt Jürgen Kammerer, Betriebsleiter von Peter’s gute Backstube GmbH & Co. KG. Man hoffe auf positive Signale der Regierung. 

"Nach einem Jahr ist die Corona-Politik für uns Einzelhändler nicht mehr erklärbar", sagt Peters. Neben den Händlern gehe es auch um die zukünftige Struktur der Innenstädte, die veröden würden, wenn sich der Einzelhandel von den Corona-Maßnahmen nicht mehr erholen würde.

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