OB zieht erstes Corona-Zwischenfazit
Stadt finanziell handlungsfähig

Achern (mak). Die Corona-Krise hat alle Bereiche hart getroffen. Das Vereinsleben kam größtenteils zum Erliegen. „Die Vereine haben zu kämpfen, um ihren Betrieb wieder hochzufahren“, so Acherns Oberbürgermeister Klaus Muttach. Man habe sich viel Mühe gegeben, um die Vereinsräumlichkeiten im Einklang mit der Corona-Verordnung wieder nutzen zu können. „Die Hygiene-Maßnahmen müssen von den Vereinen so umgesetzt werden, dass sie in dieser Form längere Zeit durchzuhalten sind“, führt OB Muttach aus. Er gehe von noch mindestens einem Jahr aus.

Weihnachtsmarkt vor dem Aus

Gedanken macht sich die Stadtverwaltung aber nicht nur um das Vereinsleben, sondern vor allem auch um Veranstaltungen in den kommenden Wochen und Monaten. „Was wir zulassen können, das lassen wir auch zu“, so der OB. Er gehe davon aus, dass die Jahrmärkte stattfinden werden. In Sachen Weihnachtsmarkt ist Muttach eher skeptisch. „Wir müssen vermeiden, dass sich Menschentrauben bilden.“ Man sei aber offen für Ideen. Überlegt werde die Umsetzung eines dezentralen Weihnachtmarktes. Der Neujahrsempfänge der Stadt und der Ortschaften sowie die Seniorenweihnachtsfeiern werden wohl ausfallen. Einige Weihnachtskonzerte könnten gemäß der Corona-Verordnung wohl stattfinden. „Bei den Martinsumzügen habe ich Bedenken“, so Muttach. Ebenso bei den Fastnachtsumzügen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Abstände mit vielen Menschen am Straßenrand einzuhalten sind“, so der Rathauschef.

30.000 Besucher im Schwimmbad

Ein positives Fazit zog der OB bei der Nutzung des Schwimmbades. Dort hätten sich die Maßnahmen bewährt und die Auslastung sei zufriedenstellend. Auch das Online-Ticket-System sei stabil gelaufen: „Verwundert hat mich, dass vor allem junge Menschen die Karten verstärkt in der Tourist-Info gekauft haben und nicht über das Internet.“ Insgesamt rund 30.000 Gäste besuchten das Freibad in diesem Sommer. Bei einem normalen Sommer kommen etwa 80.000 Besucher.
Die Polizei sei in den vergangenen Wochen und Monaten bei der Kontrolle der Corona- und Quarantäneverordnungen besonders stark beansprucht worden, erklärt der OB. „Dies sei vor allem eine quantitative Herausforderung.“
Was die Stadt die Umsetzung der Corona-Verordnung bisher gekostet hat, kann der Rathauschef noch nicht beziffern. Wichtig ist ihm, dass die einzelnen Verwaltungsbereiche ihre Budgets nicht überschreiten. Muttach geht aber davon aus, dass die Stadt die Folgen der Corona-Pandemie auch in den kommenden zwei Jahren spüren werde.

Einbußen bei Gewerbesteuer

In Sachen Gewerbesteuer, die die Stadt für 2020 mit 17 Millionen Euro veranschlagt hat, gehe man nach jetzigem Stand von einem Verlust von 500.000 Euro aus. Dieser könne sich zum Jahresende aber noch einmal erhöhen, glaubt der Oberbürgermeister. Ebenso geht er davon aus, dass für die Kommunen ein finanzieller Ausgleich ausgeschüttet wird. Für die Stadt Achern könne man mit etwa 4,6 Millionen Euro rechnen.

Stadt finanziell handlungsfähig

An Corona-Hilfen geflossen sind bisher 694.000 Euro. Davon wurden 245.000 Euro für Tablet-Computer an den Acherner Schulen ausgegeben. Ebenso wurden davon die Verluste der Kindertagesstätten von insgesamt 300.000 Euro aufgrund der ausgefallenen Gebühren in den Monaten April, Mai, Juni kompensiert.

Die Stadt sei aber weiterhin finanziell handlungsfähig, so Muttach. Die Aufnahme zusätzlicher Schulden sei momentan kein Thema, „zumal wir noch eine eiserne Reserve von rund zehn Millionen Euro haben“, so Oberbürgermeister Muttach abschließend.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.