Wissenschaft und Praxis
Studenten der Hochschule Kehl in der Illenau
- Oberbürgermeister Manuel Tabor (links) und Oberbürgermeister a. D. Klaus Muttach (rechts hinten) mit Studenten des Vertiefungskurses Kommunalpolitk von der Hochschule Kehl beim Rundgang in der Illenau
- Foto: Stadt Achern/Claudia Männle
- hochgeladen von Christina Großheim
Achern (st) Für einen Austausch von Wissenschaft und Praxis stellten sich der frühere und heutige Acherner Rathauschef, Klaus Muttach und Manuel Tabor, den Studenten des Vertiefungskurs Kommunalpolitik der Hochschule Kehl zur Verfügung. Klaus Muttach erläuterte anhand der Revitalisierung der Illenau und des Krankenhausneubaus in Achern zwei komplexe kommunalpolitische Entscheidungsprozesse, Manuel Tabor beantwortete konkrete Fragen zur Arbeit und notwendigen Qualifikation eines Oberbürgermeisters gerade auch mit Blick auf unterschiedliche Gemeindegrößen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Achern.
Auf großes Interesse stieß Klaus Muttach mit seinem Blick hinter die Kulissen, wie nach jahrelangem Leerstand nach der Aufgabe der Illenau als französische Kaserne diese aus dem Dornröschenschlaf geweckt wurde. Ein klares Konzept gepaart mit Entschlusskraft sowie sinnvolle Nachnutzungen für freiwerdende Gebäude beispielsweise als Stadtbibliothek oder Landesgrundbuchamt seien einige wesentliche Bausteine gewesen. Ein Konzept, das trotz städtischer Investitionen von etwa 50 Millionen Euro keine Darlehensaufnahme erforderte, war die finanzielle Grundlage. Thematisiert wurde die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements, Strategien zur Überwindung von Hindernissen und das Zusammenwirken mit übergeordneten politischen Ebenen.
Kampf ums Klinikum
In aller Offenheit erläuterte Klaus Muttach sein „Drehbuch“, nach dem die Entscheidungen im Kreistag zum Neubau eines Krankenhauses in Achern zustande kamen und welche politischen Weichenstellungen in der Stadt den Weg bereiten mussten. Dabei zeigte Muttach, dass viele Stellen in der Stadtverwaltung Achern vom frühzeitig initiierten Grunderwerb über Stadtplanung, Tiefbau und Erschließung bis zur Unterstützung der Baurechtsbehörde und viele mehr ihren maßgeblichen Beitrag zur Realisierung eines solchen „Jahrhundertprojekts“ leisteten. Wie gute Verzahnung zwischen Kreis- und Kommunalpolitik sowie innerhalb der Stadtverwaltung durch den Oberbürgermeister gelingt, war dann auch ein spannender Diskussionspunkt, der mit den Studenten vertiefend beleuchtet wurde.
„Fundierte Verwaltungskompetenz hilft mir persönlich, als Verwaltungschef die richtigen Aufgabenstellungen für die Verwaltung ohne Einarbeitung zu erkennen und die Ergebnisse in die kommunalpolitischen Entscheidungsprozesse einzuspeisen“, antwortete Oberbürgermeister Manuel Tabor zur Fragestellung nach wertvollen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Amtsführung. Im Weiteren gab er spannende Einblicke, was für eine gelingende Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat wertvoll ist und stellte dabei Offenheit und Authentizität in den Mittelpunkt.
Übereinstimmend zeigten sich die Erfahrungen von Manuel Tabor und Klaus Muttach, worin sich die Arbeit des Bürgermeisters einer kleineren Kommune von der des Oberbürgermeisters einer Großen Kreisstadt unterscheidet. Mit einem Rundgang durch das Kulturforum und über die Illenauwiesen wurde den Studenten veranschaulicht, wie Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung in gutem Zusammenwirken Projekte erfolgreich realisieren können. „Damit wollen wir Lust machen, sich innerhalb einer Kommunalverwaltung oder als Rathausspitze zu engagieren“, so Klaus Muttach und Manuel Tabor gegenüber den Studenten, welchen in wenigen Monaten ihr Studium an der Hochschule Kehl abschließen werden.“







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