Schutzvorrichtungen für Schwäne
Sicherheit im Straßburger Tramnetz

Weil auf der Trambrücke über den Rhein bislang keine Unfälle mit Schwänen verzeichnet wurden, wird dort zunächst auch keine Schutzvorrichtung installiert. Dieser neugierige Schwan begutachtete die Brücke, kurz bevor die verlängerte Tramlinie im April 2017 in Betrieb genommen wurde. | Foto: Stadt Kehl
  • Weil auf der Trambrücke über den Rhein bislang keine Unfälle mit Schwänen verzeichnet wurden, wird dort zunächst auch keine Schutzvorrichtung installiert. Dieser neugierige Schwan begutachtete die Brücke, kurz bevor die verlängerte Tramlinie im April 2017 in Betrieb genommen wurde.
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Straßburg (st). Straßenbahn-Oberleitungen sind für Vögel eine Gefahr: Sie können mit den Leitungen kollidieren, sich verletzen oder dabei zu Tode kommen. Um insbesondere Schwäne davor zu bewahren, haben die Straßburger Verkehrsbetriebe (CTS) 2016 an der Oberleitung über der Winston-Churchill-Brücke testweise einen Schutz installiert, der die Tiere während ihres Fluges warnt. Weil seither keine Zusammenstöße mehr registriert wurden, sollen bis Ende März drei weitere Vorrichtungen an anderen Stellen folgen.

Der Schutz, der aus mehreren Spiralen besteht, ist an den Oberleitungen der Tram befestigt und besonders für die Schwäne schon aus größerer Entfernung sichtbar. In Verbindung mit Wind erzeugen die Spiralen außerdem Ultraschallwellen, welche die Vögel warnen und ihre Flughöhe oder Richtung ändern lassen, so dass ein Zusammenstoß vermieden wird. Die Vorrichtung wurde von der Vogelschutzorganisation GORNA (Groupement Ornithologique du Refuge Nord Alsace) empfohlen und der CTS vom lokalen Energieunternehmen Strasbourg Electricité Réseaux kostenlos zur Verfügung gestellt. Seit der Inbetriebnahme wurde an der Winston-Churchill-Brücke keine Kollision mehr zwischen Schwänen und Oberleitungen verzeichnet, wie die CTS in einer Pressemitteilung schreiben. Bis Ende März soll der Vogelschutz darum noch auf drei weiteren Brücken – Étoile-Bourse, Royal und Mendès France – installiert werden, die sich an Stellen befinden, an denen besonders viele Schwäne unterwegs sind.

Die alltäglichen Maßnahmen von Strasbourg Electricité Réseaux, wie die Isolierung elektrischer Kabel, die Installation von Metallplattformen zum Schutz bestehender Nester oder von Vorrichtungen, welche Vögel von den Mastköpfen fernhalten sollen, zeigten die Bemühungen des Unternehmens, sich verantwortlich zu verhalten und die Auswirkungen der Infrastruktur auf die Tierwelt minimieren zu wollen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die CTS unterstützen damit die Charta „Alle vereint für mehr biologische Vielfalt“, mit der sich die Eurométropole Straßburg für Biodiversität im Stadtgebiet einsetzt.

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