Kanadagänse sind zurück
Betriebshof beobachtet Lage im Rheinvorland

Wieder in großer Zahl im Garten der zwei Ufer zu sehen sind die Kanadagänse. Da sich die Wasservögel an Betriebsamkeit und Lärm stören, geht der Betriebshof davon aus, dass sie im Laufe des Sommers in abgelegenere Quartiere ziehen werden. | Foto: Stadt Kehl
  • Wieder in großer Zahl im Garten der zwei Ufer zu sehen sind die Kanadagänse. Da sich die Wasservögel an Betriebsamkeit und Lärm stören, geht der Betriebshof davon aus, dass sie im Laufe des Sommers in abgelegenere Quartiere ziehen werden.
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Kehl (st). Vielen Spaziergängern dürften sie im Garten der zwei Ufer bereits begegnet sein: Die Kanadagänse sind im Rheinvorland einmal mehr in großer Zahl vertreten. Das ist nicht nur an den flauschigen Gänseküken zu erkennen, die hinter ihren Elterntieren herwatscheln, sondern auch an den Hinterlassenschaften auf den Wegen und Grünflächen, die Passanten sowie Picknicker gleichermaßen ärgern. Ähnliches ist auch in Goldscheuer zu beobachten, wo die Gänse die Naturbadestelle von Neuem in Beschlag nehmen. Auch wenn die Vielzahl der Tiere störend wirkt, der Betriebshof geht davon aus, dass die Kanadagänse in den kommenden Wochen das Weite suchen werden, sobald mehr Besucher kommen.

Manch einem Spaziergänger mag es vorkommen wie ein Déjà-vu: Bereits im vergangenen Jahr hatte eine große Anzahl an Kanadagänsen den Garten der zwei Ufer in Beschlag genommen. Die Tiere fressen das kurz geschnittene Gras. Dabei können ausgewachsene Exemplare der Wasservögel bis zu einem Drittel ihres bis zu viereinhalb Kilogramm schweren Körpergewichts vertilgen und scheiden bis zu 1,5 Kilogramm an Kot aus – und das täglich.

Natürliche Vergrämung

An der Naturbadestelle in Goldscheuer waren die Wildgänse ausschlaggebend für die schlechte Wasserqualität und das vorübergehende Badeverbot. In der Ortschaft konnte der Betriebshof die Wasservögel mit Vergrämungsmaßnahmen vertreiben, hat Schutzzäune errichtet und Langgras wachsen lassen. Dass die Kanadagänse inzwischen in großer Zahl in den Garten der zwei Ufer und an die Badestelle zurückgekehrt sind, ist dem städtischen Betriebshof nicht entgangen. „Wir beobachten die Situation sehr genau“, betont Frank Wagner, Leiter des Bereichs Grünflächen beim Betriebshof. Neben dem sogenannten Monitoring lässt der Betriebshof auch das Ufergras am Rhein und an der Naturbadestelle hochwachsen, was den Wildgänsen missfalle. Zusätzliche Vergrämungsmaßnahmen sind aktuell weder im Rheinvorland noch in Goldscheuer geplant. Denn: Die Wildgänse scheuen Lärm und größere Menschenansammlungen. Mit beidem rechnet der Betriebshof in Goldscheuer und entlang der Rheinpromenade, sobald das Wetter wärmer, die Temperaturen noch sommerlicher werden. So habe sich die Zahl der Wasservögel deutlich reduziert, nachdem am 10. Juni das Wasserband am Altrhein in Betrieb genommen wurde, erläutert Frank Wagner. Planschende und johlende Kinder, begleitet von ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten, das sei den Tieren zu viel. Daher geht der Betriebshof davon aus, dass sich die Kanadagänse zunehmend an Orte zurückziehen werden, an denen sie ungestört nisten und futtern können. Ausgeschlossen sind zusätzliche Vergrämungsmaßnahmen jedoch nicht. „Das ist eine Frage der Hygiene“, sagt Frank Wagner mit Blick auf die unliebsamen Hinterlassenschaften der gefräßigen Wildgänse.

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