Eine typische Berliner Woche
Bundestagsabgeordneter Peter Weiß

Peter Weiß (r.), CDU-Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Emmendingen-Lahr, zusammen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn | Foto: Büro Peter Weiß
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  • Peter Weiß (r.), CDU-Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Emmendingen-Lahr, zusammen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
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Ortenau/Berlin (ds). Die parlamentarische Sommerpause ist auch für Peter Weiß, CDU-Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Emmendingen-Lahr, eine Zeit, in der er es eher etwas ruhiger angehen lassen kann. Vor allem nutzt er die sitzungsfreien Wochen, um vor Ort in seinem Wahlkreis zu sein. Dabei immer mit im Programm: ein Besuch bei den Medien vor Ort, so auch in der Redaktion des Stadtanzeigers. Fernab großer politischer Themen wollten wir dieses Mal wissen: Wie sieht eigentlich ein typischer Tag eines Bundestagsabgeordneten in Berlin aus?

Stundenplan

"Der Tag in der Hauptstadt beginnt sehr früh", erzählt er. In der Regel stehe bereits um 7.30 Uhr der erste Termin an, beispielsweise ein Arbeitsfrühstück mit dem Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, bei dem aktuelle Themen besprochen würden. "Eine Sitzungswoche in Berlin ist getaktet wie ein Stundenplan", erläutert Weiß. Rund um die regelmäßigen Plenar-und Ausschusssitzungen sei der Kalender des 63-Jährigen vollgepackt mit Terminen – mit Vertretern von Verbänden, Gewerkschaften und anderen Interessensgemeinschaften. Viel Lobby-Arbeit gehöre zu seinem Beruf: "Denn Politik und Demokratie leben davon, unterschiedliche Interessengruppen anzuhören", sagt Weiß. Die Fachgespräche seien meist für beide Seiten gewinnbringend. "Ich versuche, möglichst allen Gesprächsanfragen nachzukommen", so Peter Weiß, der bereits seit 1998 im Bundestag sitzt. Besonders in seinem Bereich, Arbeit und Soziales, gebe es unglaublich viele Anfragen – 40 Prozent an die Fraktion und 40 Prozent der Kollegen aus dem gleichen Arbeitsbereich.

"In den Gesprächen geht es darum, die Position der Fraktion darzustellen und Kompromisse zu erörtern", erläutert der Abgeordnete. Er selbst gehöre zu den Menschen, die lieber noch einen Termin mit dem Ministerium anberaumen, um das Thema abzuschließen. "Bei mir geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit", betont er. Je mehr Verantwortung er habe, desto mehr Termine müsse er absolvieren. Das gelte insbesondere, wenn es um Gesetzesänderungen gehe, da sei der Gesprächsbedarf besonders groß. So habe man beispielsweise noch vor der Sommerpause das Fachkräfteeinwanderungsgesetz verabschieden können, in der letzten Runde davor aber bis 2 Uhr nachts getagt.

Späte Termine

Ohnehin habe sich in den vergangenen Jahren immer mehr in den Abend und die Nacht hinein verlagert. "Ganz abgesehen von den Arbeitsessen dauert manche Parlamentsdebatte bis nach Mitternacht. Das hätte man früher nicht so gemacht", kritisiert Peter Weiß. Schließlich würde eine solche Debatte für die Öffentlichkeit stattfinden, doch um diese Zeit seien die Zuschauerränge freilich leer. "Die Redebeiträge könnte man gut und gerne auch einfach zu Protokoll geben", betont er weiter.

Sitzungswochen

Die rund 20 Sitzungswochen im Jahr in Berlin würden Peter Weiß oft kaum Zeit lassen, einmal "durchzuschnaufen", geschweige denn für Privates. Der Kaffeekonsum steige enorm, regelmäßiges Essen sei bei all den Terminen fast unmöglich. "Wenn es bei einer Einladung dann abends tolles Essen gibt, ist Selbstdisziplin gefragt", gibt er schmunzelnd zu. Immerhin sei er in Berlin viel zu Fuß unterwegs, auch ein Fahrrad habe Peter Weiß in der Hauptstadt stehen. Für viele Wege stehe den Abgeordneten ein Fahrdienst des Bundestags zur Verfügung. Der hole ihn auch am Flughafen ab, nicht nur am Sonntagmittag, wenn mangels anderer Möglichkeiten mal wieder ein dringender Termin am Abend angesetzt worden sei. "Das hat es vor ein paar Jahren auch noch nicht gegeben. Das ist familienunfreundlich und nicht schön für einen Abgeordneten wie mich, der weit weg von Berlin wohnt", gibt Weiß zu.

Wahlkreis 

Kontakt zu seinem Wahlkreis Emmendingen-Lahr habe Peter Weiß übrigens auch in Berlin: "Die Besuche von Schulklassen oder anderer Gruppen aus der Ortenau sind eine immer gern gesehene Abwechslung, die man auch in einem vollen Terminkalender gern dazwischen packt", betont er. Und natürlich kämpfe er in Berlin an vorderster Front für die aktuellen Themen seiner Heimat: den Aus- und Neubau der Rheintalbahn, den sechsspurigen Ausbau der A5 zwischen Offenburg und Freiburg und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Arbeitsmarktpolitik.

Peter Weiß (r.), CDU-Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Emmendingen-Lahr, zusammen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn | Foto: Büro Peter Weiß
Peter Weiß bei einer Diskussion in Berlin | Foto: Büro Peter Weiß

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