Klausurtagung "Vision Lahr 2030"
Wo der Gemeinderat seine Stadt in zehn Jahren sieht

Oberbürgermeister Markus Ibert, die Verwaltungsspitze und Gemeinderatsvertreter präsentieren die Ergebnisse der Gemeinderatsklausur. | Foto: krö
  • Oberbürgermeister Markus Ibert, die Verwaltungsspitze und Gemeinderatsvertreter präsentieren die Ergebnisse der Gemeinderatsklausur.
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Lahr (krö). „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“, war einst ein Ausspruch des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt. In Lahr ging der Gemeinderat aber nicht zum Arzt, sondern am 16. und 17. Oktober in Klausur. Mit „Vision Lahr 2030“ sollten Eckpunkte für die Weiterentwicklung der Stadt gesetzt werden.

Ohne Entscheidungsdruck

Oberbürgermeister Markus Ibert gab der Klausur folgendes Leitwort: "Zukunft fällt nicht vom Himmel, sondern ist Ergebnis unserer Entscheidungen". So sollten, allerdings im Vorfeld ohne Entscheidungsdruck und auch ohne die Frage im Hinterkopf, lässt es sich finanzieren oder nicht, Schwerpunkte gesetzt werden. Lebenswert, resilient, umweltgerecht und innovativ, so sollte eine Stadt in der Größenordnung von Lahr sein. Um dies zu erreichen bereitete die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit den Fraktionen fünf Themenbereiche vor: Mobilität, Bildung und Soziales, Wohnen, Digitalisierung, Energie und Klima. Für jeden Themenbereich wurden Handlungsfelder bestimmt und entsprechende Programmpunkte bis 2030 definiert. Aus dem dort hervorgegangenen Arbeitsprogramm wurden anschließend Referenzprojekte aus den jeweiligen Themen ausgewählt.

Die Themen

So soll beim Thema Mobilität die ÖPNV-Taktung ausgeweitet und der Lieferverkehr gebündelt werden. In punkto Radverkehr sollen unte anderem die Pedelec-Stationen erweitert werden und Radwegparkplätze in der Innenstadt entstehen. Weiterhin soll nach einer Lösung für einen autofreien Urteilsplatz gesucht werden. Im Themenbereich „Bildung und Soziales“ wurde festgehalten, dass man Kitas und Schulen weiter bedarfsdeckend ausbauen möchte. Als konkretes Projekt soll auf dem Areal der Dammenmühle eine Sport-Kita entstehen, deren Räumlichkeiten in enger Kooperation mit den umliegenden Vereinen multifunktional genutzt werden können. Als Leuchtturmprojekt soll das Postareal mit den verschiedensten Nutzungsmöglichkeiten wesentlich zur Innenstadtentwicklung beitragen.

Zum Thema Wohnen soll ein integriertes Stadtentwicklungskonzept Antworten darauf geben wie, in welcher Form und wo die Prioritäten bezüglich Wachstum zu setzen sind. Digitalisierung ist nicht nur bundesweit, sondern auch in Lahr das Gebot der Stunde. Auch hier sollen vielfältige Maßnahmen zum Tragen kommen. Dies sind neben dem Ausbau und der Erweiterung der Breitbandinfrastruktur die Entwicklung einer einheitlichen „Stadt Lahr App“. Eine fachübergreifende Lenkungsgruppe „Digitalisierung“ soll eingerichtet werden. Weitreichende Aktivitäten sind im Bereich Energie und Klima angedacht. Neben einer gewünschten Ansiedlung innovativer Unternehmen ist geplant, verstärkt auf erneuerbare Energien in Form von Windenergieanlagen oder der Installation von PV-Anlagen zu setzen. Auch ein diesbezügliches Informations- und Förderprogramm steht auf der Agenda.

Ausarbeitung

In den nächsten zwei Jahre sollen die Themen Innenstadtentwicklung, Wirtschaftsstandort und Kultur in Fachkonferenzen behandelt werden. „Es sind noch keine Entscheidungen getroffen worden", so Ibert, der außerdem erklärte: "Alle Ergebnisse wurden von Verwaltung und dem Gemeinderat gemeinsam erarbeitet. Zu deren Umsetzung bedarf es Mut, heute, morgen und übermorgen. Nun kann man in der Verwaltung an die konkrete Ausarbeitung gehen."

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