Projekt hat sich in Offenburg etabliert
Seit 30 Jahren kommt Kunst an
- "Kunst kommt" mit Jaqueline Zanger (PGW; v. l.), Andreas Fahr, Helmut Schmidt und Lydia Schindler
- Foto: Siefke
- hochgeladen von Matthias Kerber
Offenburg (st) Ein Podium für regionale Kunstschaffende bieten – und die Werke zugleich an Orten präsentieren, die auf den ersten Blick nicht an Galerien denken lassen: Das war das Ziel des Projekts "Kunst kommt", das 1995 gestartet ist. 30 Jahre später hat sich die Reihe etabliert und ist aus dem Kreativangebot der Stadt Offenburg nicht mehr wegzudenken.
Die erste Vernissage war am 14. November 1995 im Eingangsbereich des Pflege- und Therapiezentrums des Paul-Gerhardt-Werks (PGW) an der Lindenhöhe. Gezeigt wurden Aquarelle der kürzlich im biblischen Alter von 100 Jahren verstorbenen Gabriele Duffner. Das Publikumsinteresse war groß. Das Konzept, neue Ausstellungsräume zu erkunden, ging von Beginn an auf. Beteiligt waren der rührige Pfarrer des PGW, Christoph Piderit und die nicht minder engagierte Gerlinde Kuhnmünch vom Kulturkreis 50 plus im Seniorenbüro. Ein gelungenes Zusammenspiel. Über zwei Jahrzehnte kümmerte sich Helmut Schmidt um die Organisation, die sich 2001 auf das Aenne-Burda-Stift ausweitete.
Ein Schritt, der bei den Bewohnern und den Kunstinteressierten sehr gut ankam. Als ersten Künstler konnte Altmeister Dieter Schäfer gewonnen werden. Schmidt wollte Kunstschaffende fördern, die aus der Region stammen – die Werke lebender Künstler wurden vorzugsweise gezeigt. Es gab aber auch Retrospektiven. Den größten Verkaufserfolg erzielte das Werk von Otto Kast. Über 20 Bilder wechselten den Besitz.
Schwerpunkt Malerei
Der Schwerpunkt lag auf der Malerei, aber auch Bildhauerarbeiten und Fotokunst, Keramik und Druck kamen gelegentlich zum Zuge. Wert legte Schmidt darauf, dass die Künstler ein gewisses soziales Engagement mitbringen. Fast immer ging ein Anteil des Verkaufserlöses an soziale Einrichtungen. Nicht weniger als 111 Ausstellungen fanden unter seiner Ägide statt.
Mitte 2020 gab es wieder einen Stabwechsel. Schmidts Nachfolger Andreas Fahr nahm die Corona-Pandemie als Herausforderung an und beschritt neue Wege. Da Vernissagen und Ausstellungen mit großer Öffentlichkeit tabu waren, gründete der Rechtsanwalt im Ruhestand die "Kunstkommt-Onlinegalerie" mit Kurzvideos zu Ausstellungen, den Künstlern sowie ihren Werken. Seit dem Ende der Pandemie organisiert Fahr jährlich je drei Ausstellungen an beiden Standorten.
Von Anfang an wurde das Projekt von der Abteilung Bürgerschaftliches Engagement, Ehrenamt und Beratung mitgetragen. War zunächst Silvia Falk die Ansprechpartnerin bei der Stadt, ist es jetzt Lydia Schindler. Sie sieht in diesem ehrenamtlichen Projekt, das auf Grundlage der Kunst Begegnungen und Austausch fördert, ein „hervorragendes Beispiel bürgerschaftlichen Engagements in Offenburg".
Die Jubiläumsfeier findet am Sonntag, 25. Januar, 11 Uhr, im Paul-Gerhardt-Kirche in Offenburg statt.





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