Neujahrsempfang der Stadt Offenburg - Schreiner lässt eigene Kandidatur offen
Das Erreichte, die Ziele, die Zukunft und die Jugend

"Ausgezeichnet": Axel Berger ist neuer Stadtmusikdirektor | Foto: Bode
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Offenburg (rek). Die Frage, ob "Ja" oder "Nein", ob Edith Schreiner im Spätjahr ein drittes Mal zur Oberbürgermeisterwahl antritt, ließ sie unbeantwortet. "Ich verstehe nicht, dass alle mir sagen wollen, wann ich was zu sagen habe", reagierte sie beim Neujahrsempfang auf Nachfrage des Stadtanzeigers, wann sie sich erklären wolle. "Ich werde mich rechtzeitig äußern", blieb sie zum Zeitpunkt offen. Dabei war die Zukunft und mit ihr die Jugend das zentrale Thema am vergangenen Sonntag vor 800 geladenen Gästen in der Oberrheinhalle

Schreiner skizzierte das für Offenburg Erreichte und nannte die Modernisierung der Messe, die nach zehn Jahren abbezahlt ist und an den Bau einer neuen Halle gedacht wird. Fast 60 Millionen Euro Gewerbestreuereinnahmen sowie eine Vollbeschäftigung in der Ortenau seien weitere Beispiele für die Wirtschaftskraft. Dem digitalen Wandel im Einkaufsverhalten will die Stadt eine "analoge und attraktive Innenstadt entgegensetzen", so Schreiner. Dies geschehe mit dem Baubeginn des Rée-Carres und der Neugestaltung von Lindenplatz und Lange Straße.

"Beim Ausbau der Kindertagesstätten und Schulinfrastruktur müssen wir kräftig nachlegen", so Schreiner und verband dies mit der Aufforderung an Bund und Land in den öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau verstärkt einzusteigen. "Kommunen können das Problem nicht alleine lösen", betonte Schreiner. Stolz ist sie auf das Leuchtturmprojekt des Freizeitsbads Stegermatt, dass weit über die Stadt hinaus strahle, alle Erwartungen an Besucherzahlen übertreffe und von der Stadt alleine gestemmt worden sei.

Zukünftige Vorhaben sei die Aufwertung des Salmen und ihn "zugänglicher" zu machen.
Zum Thema Jugend fragte Schreiner, welches Tabu sie noch brechen will, nach Rock'n'Roll in den 1950er-Jahren, den Studentenprotesten in der 60er-, den Hausbesetzungen in den 1970er, Jahren, Punks, Poppern und Piercings? Die junge Generation sei pragmatisch, anpassungsfähig und ergreife die sich bietenden Chancen. "Die junge Generation will ein gutes Leben", sie protestiere viel subtiler als vorhergehende Generationen. Neben 14 Standorten für Jugendräume soll auch der Schlachthof nach seiner Umwidmung in Zukunft die Kreativität der jungen Generation unterstützen.

Sein in "Noten gegossenen Liebesbrief an Offenburg", so Moderator Markus Knoll, präsentierte der Rapper Claudio Esposito, bevor Studenten der Hochschule Offenburg per Kurzfilm den Ist-Zustand Offenburgs und ihre Wünsche an ihren Studienort formulierten. Fazit: Offenburg besitzt Kleinstadt-Flair und manches, was sie sich wünschen.

Konkreter wurde der Vorstand des Allgemeinen Studentischen Ausschusses (ASTA), Tim Luca Lange. Es gibt überall etwas zu vermissen, so der gebürtige Karlsruher, der seit 2014 in Offenburg wohnt. Er fordert die Jugend auf, sich einzusetzen, wenn sie etwas erreichen wollen. Wenn sie sich einbringen, können sie die Stadt mitgestalten und nannte ein Musikfestival des ASTA auf dem Campus eines der erreichten Ziele.

Apropos Musik: Nach dem verstorbenen Thomas Berger im Jahr 1997 hat die Stadt Offenburg 20 Jahre später seinen Bruder Axel Berger, der in der Nachfolge seines Bruders die Stadtkapelle leitet, zum Stadtmusikdirektor ernannt. Er nahm die Ehrung stolz entgegen und verkündete, wie er sich dabei fühle: "ausgezeichnet" und verwies auf die von Oberbürgermeisterin Schreiner überreichte Urkunde.

"Ausgezeichnet": Axel Berger ist neuer Stadtmusikdirektor | Foto: Bode
800 geladene Gäste beim Offenburger Neujahrsempfang in der Oberrheinhalle der Messe  | Foto: Bode

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