Vermehrte Smishing-Attacken
Klick auf enthaltenen Link kann böse enden

Smishing heißt die neue Masche der Betrüger, mit der versucht wird, Schadsoftware auf mobilen Endgeräten zu installieren. | Foto: Foto: gro
  • Smishing heißt die neue Masche der Betrüger, mit der versucht wird, Schadsoftware auf mobilen Endgeräten zu installieren.
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Ortenau (gro). Schon im Februar warnte das Polizeipräsidium Offenburg zum ersten Mal: Smishing heißt die neue Masche, mit der Betrüger versuchen, Kasse zu machen. Über Ostern haben die Fälle, bei denen per SMS eine Paketsendung angekündigt wird, wieder zugenommen. Die Kurznachrichten kommen nahezu täglich, sie informieren darüber, dass ein Paket verschickt worden sei. In der SMS ist ein Link erhalten, mit dem die Paketsendung angeblich verfolgt werden kann. In einer Spielart wird mitgeteilt, dass das angekündigte Paket zurück an den Absender gehe, wenn nicht der angehängte Link betätigt würde.

Diesem Link sollten die Betroffenen auf keinen Fall folgen, empfiehlt die Polizei. Denn werde darauf geklickt, werde versucht, eine Schadsoftware – häufig als Google Chrome Update getarnt – auf dem Mobiltelefon zu installieren. Sei diese Schadsoftware schließlich auf dem Gerät, könnten die dahinter stehenden Drahtzieher die Daten ausspähen und weitere solcher Kurznachrichten an die Kontakte versenden. In manchen Fällen seien mehr als tausend Kurznachrichten verschickt worden, was je nach Handyvertrag entsprechende Unkosten verursachen könne.

Warnung der Polizei

Die Polizei warnt: Ein automatischer Download der Spähsoftware könne nur erfolgen, wenn dies zuvor manuell in den Systemeinstellungen erlaubt worden sei. Im Augenblick sehe es so aus, dass sich die entsprechende Schadsoftware nur auf Android-Smartphones installiere. Zwar könnten die Besitzer von iPhones ebenfalls eine entsprechende SMS erhalten, werde der Link angeklickt, seien diese Geräte nach bisherigem Stand jedoch nicht infiziert.

Wer solch eine Kurznachricht bekommt, kann eine Anzeige bei jeder Polizeidienststelle stellen. Manchmal sind auch Mobiltelefonnummern sichtbar, in der Regel handelt es sich, nach Auskunft der Polizei, dabei um die Nummer eines "infizierten" Geräts.

Tipps bei Smishing-Nachricht

Die Polizei gibt folgende Tipps: Auf keinen Fall auf Links, die von unbekannten Absendern und unerwartet zugestellt worden sind, klicken. Sollte der Absender bekannt sein, dann sollte nachgefragt werden, was sich dahinter verbirgt und ob der Versand beabsichtigt war. Es sollten keine Installationen von fremden Apps gestattet oder bestätigt werden. Dem Absender der SMS sollte nicht geantwortet werden. Wer eine solche Kurznachricht bekommen hat, sollte für einen Moment inne halten und überlegen, ob er überhaupt ein Paket erwartet und die SMS plausibel ist.

Wer auf die Smishing-Mail hereingefallen ist und auf den Link gedrückt hat, empfiehlt die Polizei, das Gerät sofort in den Flugmodus zu schalten und alle Datenverbindungen zu unterbrechen. Eine Information an den Mobilfunkanbieter wird ebenfalls empfohlen, über diesen kann auch eine Drittanbietersperre, um Kosten zu sparen, eingerichtet werden. Am besten sei es, das Mobiltelefon auszuschalten und eine Fachfirma aufzusuchen, denn meistens müsse das Gerät auf den Werkzustand zurückgesetzt werden.

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